Die Aktienmärkten ließen sich auch in der zurückliegenden Woche nicht aus der Ruhe bringen und kletterten teilweise auf neue Rekordhöhen. Doch die Warnhinweise mehren sich.

Stand: 13.02.2020

Die rasche Ausbreitung des Coronavirus in China war zwar auch in der zurückliegenden Woche ein Thema an den internationalen Aktienmärkten, doch ließen sich die Marktteilnehmer nicht beunruhigen, weshalb sie weiterhin kräftig bei Aktien zugriffen. Die US-Börsen setzten ihre Rekordfahrt unvermindert fort und auch der DAX schaffte endlich nachhaltig den Sprung über das Hoch aus dem Jahr 2018 und erreichte bei 13.795 Punkten eine neue historische Bestmarke.

Es war schon beeindruckend, wie robust sich die Aktienmärkte präsentierten. Selbst der sprunghafte Anstieg der Neuerkrankungen in China am vergangenen Mittwoch bremste die Märkte nur kurz. Zuvor schien die Ausbreitung des Coronavirus unter Kontrolle zu sein – die Zahl der Neuerkrankungen ging drei Tage in Folge zurück – am Dienstag kamen „nur“ noch 2.015 Erkrankungen hinzu. Doch China meldete am Mittwoch 242 neue Todesfälle – zuvor lag der Spitzenwert für einen einzigen Tag bei 103. Noch alarmierender war die Zahl der Neuerkrankungen – am Mittwoch wurden 14.840 neue Fälle diagnostiziert. Der sprunghafte Anstieg der Neuerkrankungen sei laut der Gesundheitskommission auf ein neues Verfahren bei der Diagnose des Coronavirus zurückzuführen, was mit einem Schlag Zweifel an die bisher veröffentlichten Statistiken aufkommen ließ. In den vergangenen Tagen waren die Neuerkrankungen wieder stark rückläufig, womit sich auch die Stimmung an den Märkten wieder aufhellte. Diese schüttelten sich einmal kurz und setzten ihre Aufwärtsrally danach fort.

Positive Nachrichten suchte man allerdings vergebens. Auch die deutsche Wirtschaft konnte erneut nicht überzeugen. Diese kam im vierten Quartal nicht vom Fleck und legte ein Nullwachstum hin – Volkswirte hatten im Schnitt ein leichtes Wachstum von 0,1 Prozent erwartet. Noch schlechter entwickelte sich allerdings die japanische Wirtschaft, die im Schlussquartal 2019 so stark schrumpfte wie seit 2014 nicht mehr. Zwischen Oktober und Dezember sank die Wirtschaftsleistung (BIP) Japans um 6,3 Prozent – Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Minus von 3,7 Prozent gerechnet.
Am Montagabend gab der Tech-Riese Apple dann eine Umsatzwarnung bekannt. Der iPhone-Produzent glaubt nun nicht mehr, seine erst vor Kurzem veröffentlichte Umsatzprognose für das laufende Quartal von 63 bis 67 Milliarden US-Dollar erreichen zu können. Durch den Ausbruch sei in China sowohl die Nachfrage nach Apple-Geräten als auch deren Fertigung gebremst worden, hieß es in einer Pressmitteilung. Die Fabriken in der Volksrepublik hätten ihre Arbeit zwar wieder aufgenommen, könnten die Produktion aber nicht so schnell hochfahren wie geplant. Die Verfügbarkeit von iPhones werde weltweit „vorübergehend eingeschränkt“ sein.

Die Aktienmärkte haben die jüngsten Warnhinweise alle ignoriert. Doch möglicherweise können sie sich dem Offensichtlichen nicht länger entziehen. Die kommende Woche dürfte daher spannend werden.

Blick auf die Märkte

MARKTDATEN

(Stand: 18.02.2020, 10:30 Uhr, Quelle: vwd)

Basiswert

Stand

Veränderung zu Vorwoche (nominal)

Veränderung zur Vorwoche (in Prozent)

DAX

13.669,48

+109,02

+0,80 %

MDAX

29.092,00

+143,75

+0,50 %

TecDAX

3.226,54

-1,38

-0,04 %

Euro STOXX 50

3.828,41

+18,13

+0,48 %

Nikkei 225

23.193,80

-492,18

-2,08 %

Dow Jones

29.398,08

+121,26

+0,41 %

NASDAQ 100

9.623,58

+106,74

+1,12 %

Gold

1.588,60

+19,90

+1,27 %

Silber

17,88

+0,14

+0,80 %

Rohöl (Brent)

56,61

+2,61

+4,83 %

EUR/USD

1,0829

-0,0085

-0,78 %

AUSGEWÄHLTE WIRTSCHAFTSDATEN

(Stand: 18.02.2020, Quelle: finanzen.net)

Datum

Relevanz

Uhrzeit

Land*

Indikator

Zeitraum

Mi, 19.02.20

3

00:50

JP

Maschienenaufträge

Dez/Jahr

Mi, 19.02.20

3

00:50

JP

Exporte

Jan/Jahr

Mi, 19.02.20

3

10:30

UK

Verbraucherpreisindex

Jan/Jahr

Mi, 19.02.20

3

14:30

US

Baubeginne in Tsd.

Jan

Do, 20.02.20

3

10:30

UK

Einzelhandelsumsätze

Jan/Jahr

Do, 20.02.20

3

14:30

US

Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in Tsd.

Vorwoche

Do, 20.02.20

3

14:30

US

Philadelphia Fed Index

Feb

Fr, 21.02.20

3

09:30

DE

Einkaufsmanagerindex Industrie

Feb

Fr, 21.02.20

3

09:30

DE

Einkaufsmanagerindex Dienstleister

Feb

Fr, 21.02.20

3

10:00

EU

Einkaufsmanagerindex Industrie

Feb

Fr, 21.02.20

3

10:00

EU

Einkaufsmanagerindex Dienstleister

Feb

Fr, 21.02.20

3

11:00

EU

Harmonisierter Verbraucherpreisindex

Jan/Jahr

Fr, 21.02.20

3

15:45

US

Einkaufsmanagerindex Industrie

Feb

Fr, 21.02.20

3

15:45

US

Einkaufsmanagerindex Dienstleister

Feb

Fr, 21.02.20

3

16:00

US

Verkauf bestehender Häuser in Mio.

Jan

Di, 25.02.20

3

08:00

DE

Bruttoinlandsprodukt (BIP)

Q4

* Länderabkürzungen (ISO 3166): JP = Japan, UK = Vereinigtes Königreich, US = USA, DE = Deutschland, EU = Eurozone

AUSGEWÄHLTE UNTERNEHMENSDATEN

(Stand: 18.02.2020, Quelle: finanzen.net)

Datum

Unternehmen

Zeitraum

Mi, 19.02.20

Covestro

Q4/2019

Mi, 19.02.20

Deutsche Telekom

Q4/2019

Mi, 19.02.20

Gerresheimer

Q4/2019

Mi, 19.02.20

PUMA

Q4/2019

Do, 20.02.20

Fresenius Medical Care

Q4/2019

Do, 20.02.20

Fresenius

Q4/2019

Do, 20.02.20

FUCHS PETROLUB

Q4/2019

Do, 20.02.20

KRONES

Q4/2019

Do, 20.02.20

MTU Aero Engines

Q4/2019

Sa, 22.02.20

Berkshire Hathaway

Q4/2019

Di, 25.02.20

Home Depot

Q4/2019

Di, 25.02.20

KWS SAAT

Q2/2020