Die Aktienmärkten ließen sich auch in der zurückliegenden Woche nicht aus der Ruhe bringen und kletterten teilweise auf neue Rekordhöhen. Doch die Warnhinweise mehren sich.
Die rasche Ausbreitung des Coronavirus in China war zwar auch in der zurückliegenden Woche ein Thema an den internationalen Aktienmärkten, doch ließen sich die Marktteilnehmer nicht beunruhigen, weshalb sie weiterhin kräftig bei Aktien zugriffen. Die US-Börsen setzten ihre Rekordfahrt unvermindert fort und auch der DAX schaffte endlich nachhaltig den Sprung über das Hoch aus dem Jahr 2018 und erreichte bei 13.795 Punkten eine neue historische Bestmarke.
Es war schon beeindruckend, wie robust sich die Aktienmärkte präsentierten. Selbst der sprunghafte Anstieg der Neuerkrankungen in China am vergangenen Mittwoch bremste die Märkte nur kurz. Zuvor schien die Ausbreitung des Coronavirus unter Kontrolle zu sein – die Zahl der Neuerkrankungen ging drei Tage in Folge zurück – am Dienstag kamen „nur“ noch 2.015 Erkrankungen hinzu. Doch China meldete am Mittwoch 242 neue Todesfälle – zuvor lag der Spitzenwert für einen einzigen Tag bei 103. Noch alarmierender war die Zahl der Neuerkrankungen – am Mittwoch wurden 14.840 neue Fälle diagnostiziert. Der sprunghafte Anstieg der Neuerkrankungen sei laut der Gesundheitskommission auf ein neues Verfahren bei der Diagnose des Coronavirus zurückzuführen, was mit einem Schlag Zweifel an die bisher veröffentlichten Statistiken aufkommen ließ. In den vergangenen Tagen waren die Neuerkrankungen wieder stark rückläufig, womit sich auch die Stimmung an den Märkten wieder aufhellte. Diese schüttelten sich einmal kurz und setzten ihre Aufwärtsrally danach fort.
Positive Nachrichten suchte man allerdings vergebens. Auch die deutsche Wirtschaft konnte erneut nicht überzeugen. Diese kam im vierten Quartal nicht vom Fleck und legte ein Nullwachstum hin – Volkswirte hatten im Schnitt ein leichtes Wachstum von 0,1 Prozent erwartet. Noch schlechter entwickelte sich allerdings die japanische Wirtschaft, die im Schlussquartal 2019 so stark schrumpfte wie seit 2014 nicht mehr. Zwischen Oktober und Dezember sank die Wirtschaftsleistung (BIP) Japans um 6,3 Prozent – Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Minus von 3,7 Prozent gerechnet.
Am Montagabend gab der Tech-Riese Apple dann eine Umsatzwarnung bekannt. Der iPhone-Produzent glaubt nun nicht mehr, seine erst vor Kurzem veröffentlichte Umsatzprognose für das laufende Quartal von 63 bis 67 Milliarden US-Dollar erreichen zu können. Durch den Ausbruch sei in China sowohl die Nachfrage nach Apple-Geräten als auch deren Fertigung gebremst worden, hieß es in einer Pressmitteilung. Die Fabriken in der Volksrepublik hätten ihre Arbeit zwar wieder aufgenommen, könnten die Produktion aber nicht so schnell hochfahren wie geplant. Die Verfügbarkeit von iPhones werde weltweit „vorübergehend eingeschränkt“ sein.
Die Aktienmärkte haben die jüngsten Warnhinweise alle ignoriert. Doch möglicherweise können sie sich dem Offensichtlichen nicht länger entziehen. Die kommende Woche dürfte daher spannend werden.
Blick auf die Märkte
MARKTDATEN
(Stand: 18.02.2020, 10:30 Uhr, Quelle: vwd)
Basiswert |
Stand |
Veränderung zu Vorwoche (nominal) |
Veränderung zur Vorwoche (in Prozent) |
DAX |
13.669,48 |
+109,02 |
+0,80 % |
MDAX |
29.092,00 |
+143,75 |
+0,50 % |
TecDAX |
3.226,54 |
-1,38 |
-0,04 % |
Euro STOXX 50 |
3.828,41 |
+18,13 |
+0,48 % |
Nikkei 225 |
23.193,80 |
-492,18 |
-2,08 % |
Dow Jones |
29.398,08 |
+121,26 |
+0,41 % |
NASDAQ 100 |
9.623,58 |
+106,74 |
+1,12 % |
Gold |
1.588,60 |
+19,90 |
+1,27 % |
Silber |
17,88 |
+0,14 |
+0,80 % |
Rohöl (Brent) |
56,61 |
+2,61 |
+4,83 % |
EUR/USD |
1,0829 |
-0,0085 |
-0,78 % |
AUSGEWÄHLTE WIRTSCHAFTSDATEN
(Stand: 18.02.2020, Quelle: finanzen.net)
Datum |
Relevanz |
Uhrzeit |
Land* |
Indikator |
Zeitraum |
Mi, 19.02.20 |
3 |
00:50 |
JP |
Maschienenaufträge |
Dez/Jahr |
Mi, 19.02.20 |
3 |
00:50 |
JP |
Exporte |
Jan/Jahr |
Mi, 19.02.20 |
3 |
10:30 |
UK |
Verbraucherpreisindex |
Jan/Jahr |
Mi, 19.02.20 |
3 |
14:30 |
US |
Baubeginne in Tsd. |
Jan |
Do, 20.02.20 |
3 |
10:30 |
UK |
Einzelhandelsumsätze |
Jan/Jahr |
Do, 20.02.20 |
3 |
14:30 |
US |
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in Tsd. |
Vorwoche |
Do, 20.02.20 |
3 |
14:30 |
US |
Philadelphia Fed Index |
Feb |
Fr, 21.02.20 |
3 |
09:30 |
DE |
Einkaufsmanagerindex Industrie |
Feb |
Fr, 21.02.20 |
3 |
09:30 |
DE |
Einkaufsmanagerindex Dienstleister |
Feb |
Fr, 21.02.20 |
3 |
10:00 |
EU |
Einkaufsmanagerindex Industrie |
Feb |
Fr, 21.02.20 |
3 |
10:00 |
EU |
Einkaufsmanagerindex Dienstleister |
Feb |
Fr, 21.02.20 |
3 |
11:00 |
EU |
Harmonisierter Verbraucherpreisindex |
Jan/Jahr |
Fr, 21.02.20 |
3 |
15:45 |
US |
Einkaufsmanagerindex Industrie |
Feb |
Fr, 21.02.20 |
3 |
15:45 |
US |
Einkaufsmanagerindex Dienstleister |
Feb |
Fr, 21.02.20 |
3 |
16:00 |
US |
Verkauf bestehender Häuser in Mio. |
Jan |
Di, 25.02.20 |
3 |
08:00 |
DE |
Bruttoinlandsprodukt (BIP) |
Q4 |
* Länderabkürzungen (ISO 3166): JP = Japan, UK = Vereinigtes Königreich, US = USA, DE = Deutschland, EU = Eurozone
AUSGEWÄHLTE UNTERNEHMENSDATEN
(Stand: 18.02.2020, Quelle: finanzen.net)
Datum |
Unternehmen |
Zeitraum |
Mi, 19.02.20 |
Covestro |
Q4/2019 |
Mi, 19.02.20 |
Deutsche Telekom |
Q4/2019 |
Mi, 19.02.20 |
Gerresheimer |
Q4/2019 |
Mi, 19.02.20 |
PUMA |
Q4/2019 |
Do, 20.02.20 |
Fresenius Medical Care |
Q4/2019 |
Do, 20.02.20 |
Fresenius |
Q4/2019 |
Do, 20.02.20 |
FUCHS PETROLUB |
Q4/2019 |
Do, 20.02.20 |
KRONES |
Q4/2019 |
Do, 20.02.20 |
MTU Aero Engines |
Q4/2019 |
Sa, 22.02.20 |
Berkshire Hathaway |
Q4/2019 |
Di, 25.02.20 |
Home Depot |
Q4/2019 |
Di, 25.02.20 |
KWS SAAT |
Q2/2020 |