Die Wurzeln liegen in Deutschland. Doch die Deutsche Telekom wandelt sich zu einem Unternehmen mit Schwerpunkt in den USA.

Im ersten Quartal erzielte die Deutsche Telekom erstmals mehr als die Hälfte ihres Umsatzes in den USA. Der US-Umsatz lag bei 9,80 Milliarden Euro, der US-EBITDA-Gewinn after leases (AL) bei 2,70 Milliarden Euro. In Europa erzielte die Telekom einen Quartalsumsatz von 8,25 Milliarden Euro und einen EBITDA-Gewinn (AL) von 3,05 Milliarden Euro. Im Systemgeschäft betrug der Umsatz 1,63 Milliarden Euro und der EBITDA-Gewinn (AL) 0,09 Milliarden Euro.

Der Blick auf die prozentualen Veränderungen zeigt, dass die Telekom vor allem in den USA deutlich wächst. Kommt es zur Übernahme des US-Konkurrenten Sprint, dürfte sich der US-Quartalumsatz um mehr als sieben Milliarden Euro erhöhen. Sprint gilt allerdings als Sanierungsfall. Bevor sich die Aktionäre über Gewinne aus Synergie-Effekten freuen können, dürften Integrationskosten die Bilanz belasten.

Noch haben die US-Behörden kein grünes Licht für die Übernahme von Sprint gegeben. Kommt ein Verbot, will die Telekom ihre flächenmäßige Netzabdeckung verbessern, Sprint damit weiter die Kunden abjagen und die Platzhirsche auf dem US-Telekommarkt AT&T und Verizon herausfordern. Da jedoch die US-Telekommunikationsbehörde positive Signale für eine Genehmigung gab, wächst die Wahrscheinlichkeit für die Übernahme von Sprint. Für die Aktie sind die Analysten positiv gestimmt. 13 Analysten raten zum Kauf, sieben zum Halten und einer zum Verkauf. Im Durchschnitt erwarten sie zudem, dass sich der Gewinn pro Aktie von 1,08 Euro im Vorjahr auf 1,17 Euro in diesem Jahr erhöht. Auch die Dividendenrendite von rund fünf Prozent spricht für die Aktie. Verlaufen Übernahme und Integration von Sprint positiv, dürfte dies die Aktie auf neue Hochs befördern.

Charttechnisch bewegt sich die T-Aktie seit Anfang 2018 in einem intakten Trend aufwärts. Erst ein Verlassen des Trends nach unten, was aktuell bei 14,35 Euro geschehen würde, würde das Chartbild deutlich trüben. Auf der Oberseite steht das Jahreshoch vom März bei 15,88 Euro im Fokus. Danach stellt sich noch das Zwischenhoch vom Juli 2017 bei 16,08 Euro in den Weg, ehe sich reichlich Kurspotenzial bis zum Hoch aus dem Jahr 2017 bei 18,15 Euro eröffnen würde.