Der US-Softwareriese Microsoft hat ein überaus erfolgreiches Quartal hinter sich. Von Januar bis März (bei Microsoft das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2021/2022) steigerten die Redmonder ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf 49,4 Milliarden US-Dollar. Höhere Erlöse erzielte der Softwarekonzern in der Vergangenheit lediglich in den Weihnachtsquartalen. Der Gewinn kletterte auf Jahressicht um 8 Prozent auf 16,7 Milliarden Dollar.
Besonderes Augenmerk fiel dabei einmal mehr auf die Einnahmen aus Serverprodukten und Cloud-Diensten, die im Jahresvergleich um 29 Prozent stiegen. Microsoft kann sich dabei vor allem weiter auf seine Cloud-Dienste verlassen. Die Azure-Plattform, die vielen anderen Firmen und Apps Dienste und Speicherplatz im Netz liefert, und anderen Cloud-Dienste erzielten ein Umsatzwachstum von 46 Prozent. Das seit 2016 zum Konzern gehörende Karriereportal Linkedin steigerte die Erlöse um 34 Prozent.
Beobachtung fand auch der Gamingumsatz, der im Jahresvergleich um 6 Prozent auf 3,74 Milliarden Dollar kletterte. Hier könnte in naher Zukunft ein enormer Wachstumsschub kommen, denn Microsoft kündigte im Januar an, den Spielerhersteller ActivisionBlizzard für etwa 70 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Allerdings ist der Deal noch nicht in trockenen Tüchern. Widerstand deutete sich zuletzt von Seiten der Activision-Aktionäre an. Diese müssen am heutigen Donnerstag im Rahmen einer Aktionärsversammlung für die Transaktion stimmen. Auch müssten die Wettbewerbshüter den Kauf noch genehmigen, was ebenfalls auf Hindernisse stoßen könnte, denn gerade im Bereich der Xbox-Sparte würde sich Microsoft nach Abschluss der Transaktion einen großen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Mit einer Dividendenrendite von etwa 0,9 Prozent zählt Microsoft nicht gerade zu den Dividendenperlen. Dennoch hat sich ein Investment für die Aktionäre gelohnt. Microsoft hat im dritten Quartal 12,4 Milliarden US-Dollar in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden an die Aktionäre zurückgezahlt, was einer Steigerung von 25 Prozent gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres entspricht.
Charttechnisch könnte sich aktuell eine vielversprechende Einstiegsgelegenheit bieten. Die Microsoft-Aktie testete am Dienstag exakt ihr Korrekturtief vom 8. März bei 270,00 US-Dollar, ehe sie dank der gut aufgenommenen Quartalszahlen gestern kräftig um mehr als 4 Prozent nach oben kletterte. Bleibt die Stimmung freundlich, könnte kurzfristig wieder das jüngste Erholungshoch bei 315,95 Dollar angesteuert werden. Kann die Hürde gemeistert werden, könnte sogar das Rekordhoch vom November bei 349,67 Dollar in den Fokus rücken.