US-Notenbank gibt Signale für eine stimulierende Geldpolitik
Im ersten Börsenmonat des neuen Jahres triumphierten die Bullen. Monatsgewinner wurde mit einem Plus von 15,2 Prozent Rohöl (Brent). Es folgten der Nasdaq 100 (+9,9 %), der Dow Jones Industrial (+8,4 %) und der MDAX (+9,7 %). DAX und Euro Stoxx 50 legten im Vormonat immerhin um rund 5,8 Prozent zu. In der Vorwoche legten die Aktienmärkte eine wohlverdiente Verschnaufpause ein.
Einen wesentlichen Impuls für den Kursanstieg lieferte die Federal Reserve. Seit Oktober 2017 reinvestiert sie das Geld aus auslaufenden Anleihen nicht mehr in neue Anleihen. Infolge dessen schrumpfte ihre Bilanz. Damit senkte sie ihr Geldangebot. Künftig soll der Bilanzabbau flexibel gehandhabt werden. Zudem strich die Fed Zinserhöhungshinweise aus ihren Pressemitteilungen. Offenbar will die US-Notenbank wieder eine eher stimulierende Geldpolitik betreiben.
Vor allem die weltwirtschaftliche Entwicklung dürfte die Fed zu diesem Schritt bewogen haben. In China sackte der Caixin-Einkaufsmanagerindex im Januar um 1,4 auf 48,3 Punkte, was auf eine schwache Inlandsnachfrage hindeutet. Das Gegensteuern von Chinas Regierung und Notenbank zeigte damit wenig Wirkung. In der Eurozone setzte sich die wirtschaftliche Abkühlung ebenfalls fort. Aufgrund der politischen Unsicherheit befindet sich Italiens Wirtschaft in einer Rezession. In Frankreich beeinträchtigen die Proteste der Gelbwesten die Nachfrage. In Deutschland schwächelt aufgrund der neuen Abgasnormen die Autoindustrie.
In den USA zeichnet sich dagegen nach einer kurzen Schwächephase eine wirtschaftliche Beschleunigung ab. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg im Januar um 2,3 auf 56,6 Punkte. Damit wird die US-Wirtschaft wieder zu einer starken Säule für eine an Wachstumsdynamik verlierende Weltwirtschaft. Sieben der 20 wichtigsten Einkaufsmanagerindizes befinden sich in der Kontraktionszone. Der globale PMI sank im Januar von 51,5 auf 50,7 Punkte.
Der Blick auf die Kursgewinne im Januar zeigt, dass dies die Investoren nicht schreckt. In den letzten zehn Jahren zeigte sich schließlich, dass sich die Aktienmärkte in einem Niedrigzinsumfeld mit moderaten Wachstumsraten und dauerhaft niedriger Inflation positiv entwickeln. Das ist derzeit der Fall. Positiv stimmt zudem, dass US-Präsident Donald Trump von enormen Fortschritten in den Handelsgesprächen mit China gesprochen hat. Eine Einigung könnte für einen weiteren Kursaufschwung an den Börsen sorgen.