Zinssorgen nehmen ab
In den vergangenen Tagen ging die Sorge vor einem globalen Handelskrieg allmählich zurück. Zwar hatte US-Präsident Donald Trump die angekündigten Strafzölle auf Stahl und Aluminium abgesegnet, doch wurden kurz danach bereits Ausnahmen für Kanada und Mexiko bekannt gegeben. Australien könnte bald hinzukommen. Indes gestalten sich die entsprechenden Verhandlungen mit Vertretern der Eurozone schwieriger. Vielmehr drohte Trump zum wiederholten Male mit Strafzöllen gegen die europäischen Automobilhersteller. Die Unsicherheit für den automobilastigen DAX dürfte daher auf absehbare Zeit hoch bleiben. Dennoch setzte sich die Erholung beim deutschen Leitindex fort. Auch die Streichung des “Easing Bias” durch die EZB wirkte sich nicht negativ aus. Die Notenbanker strichen in ihrer Forward Guidance die Passage, wonach die Anleihekäufe ausgeweitet werden können, falls sich der Ausblick verschlechtert. Doch signalisierte EZB-Präsident Mario Draghi auf der anschließenden Pressekonferenz, dass man an der extrem lockeren Geldpolitik festhalten werde, bis sich ein nachhaltiger Anstieg der Inflation abzeichne. Für gute Stimmung unter den Anlegern sorgten schließlich die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag. Statt erwarteter 205.000 wurden im Februar 313.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Zudem wurden die Werte für die beiden Vormonate deutlich nach oben revidiert. Entwarnung kam vonseiten der Lohninflation. Ein überraschender Anstieg der Stundenlöhne hatte im Vormonat den Abverkauf an den Aktienmärkten ausgelöst. Nun kam der Zuwachs mit 2,6 Prozent im Jahresvergleich im Rahmen der Erwartungen herein. Zugleich wurde der Vormonatswert von 2,9 auf 2,8 Prozent nach unten revidiert.
In den kommenden Tagen richtet sich der Blick von der Makroseite vor allem auf die Daten zum US-Einzelhandelsumsatz und zur US-Industrieproduktion. Aus dem DAX gibt es Geschäftszahlen von adidas, E.ON, Lufthansa, Munich Re, ProSiebenSat.1 Media, Deutsche Bank und Continental.