Für die Allianz-Aktie geht es seit Jahren kontinuierlich aufwärts – mittlerweile auf ein 17-Jahres-Hoch bei 220,55 Euro. Mit einer Dividendenrendite jenseits der 4-Prozent-Marke ist der Wert daher für konservative Anleger interessant.
Versicherungskonzerne haben es im aktuellen Niedrigzinsumfeld und im Zeitalter der Digitalisierung nicht leicht. Daher befindet sich auch die Allianz seit einiger Zeit in einer Umbauphase, um auf die neuen Rahmenbedingungen zu reagieren. Zunächst wurde der hauseigene Vermögensverwalter Pimco umgebaut und der Bereich Lebensversicherung neu ausgerichtet. Nun liegt der Fokus auf die Neuausrichtung des Online-Vertriebs und der Versicherungsmodelle. Zu kompliziert waren die Modelle in der Vergangenheit – allein in der gewerblichen Haftpflichtversicherung bot der Versicherungskonzern 340 verschiedene Module an. Hier sollen die Vertragstypen künftig erheblich vereinfacht werden. Zudem will die Allianz einen konzerneigenen Direktversicherer auf die Beine stellen. Die Allianz Direct soll zunächst eine digitale Kfz-Versicherung anbieten und noch im Herbst an den Start gehen.
Der Umbau mindert aktuell die Ertragskraft des Konzerns. Für 2018 bis 2021 prognostizierte der Versicherungsriese beim operativen Ergebnis ein jährliches Wachstum von mehr als 4 Prozent. Doch bereits 2018 blieb die Allianz mit einem Ergebniswachstum von 3,6 Prozent unter den eigenen Erwartungen. 2019 könnten die Zielvorgaben sogar noch deutlicher verfehlt werden. Doch der Markt scheint weiter an einen erfolgreichen Umbau zu glauben – seit Jahresanfang notiert die Aktie bereits um mehr als 25 Prozent vorne. Zudem ist der Wert seit jeher beliebt bei Dividendenjägern. Für das Geschäftsjahr 2018 schüttete der Konzern eine Dividende in Höhe von 9,00 Euro je Aktie aus. Für 2019 sehen die durchschnittlichen Analystenschätzungen eine Erhöhung auf 9,55 Euro vor, was beim aktuellen Kurs von etwa 220 Euro immerhin einer Rendite von 4,34 Prozent entsprechen würde.
Charttechnisch sieht die Aktie vielversprechend aus. Seit Jahren geht es unspektakulär, aber kontinuierlich und ohne große Korrekturphasen aufwärts. Am gestrigen Montag kletterte das Allianz-Papier über das Juli-Hoch bei 219,05 Euro, das bis dato ein 17-Jahres-Hoch markierte, und kletterte heute im frühen Handel bei 220,55 Euro auf einen neuen 17-Jahres-Bestwert. Platz nach oben hätte die Aktie nun zunächst bis zum Hoch aus dem Jahr 2002 bei 260,50 Euro. Auf der Unterseite sollten das jüngste Zwischentief vom 8. Oktober bei 204,80 Euro sowie die 200-Tage-Linie bei 202,89 Euro für Halt sorgen.