Der US-Telekomriese AT&T hat in der Krise sein Aktienrückkaufprogramm gestoppt, seine Dividendenpolitik jedoch bestätigt. Die jüngste Korrektur könnte sich als gute Einstiegsgelegenheit erweisen.

AT&T – Stand: 30.03.2020

Die Aktienkurse von Telekommunikationsunternehmen haben sich in der jüngsten Korrektur noch vergleichsweise gut aus der Affäre gezogen. Dies dürfte unter anderem daran liegen, dass die Dienstleistungen der Konzerne in der aktuell schwierigen Phase mehr denn je gefragt sind. In vielen Ländern der Welt wird das öffentliche Leben aufgrund der Corona-Krise derzeit durch gewisse Verordnungen stark eingeschränkt. Egal ob die Ausgangssperre oder das Kontaktverbot in Deutschland oder das „Social Distancing“ (soziale Distanzierung) in den USA, alle Verordnungen haben das gleiche Ziel – den Kontakt der Menschen untereinander auf ein Minimum zu beschränken, damit die Ausbreitung des Coronavirus kontrolliert werden kann. Um mit anderen Menschen zu reden oder sich auszutauschen bleibt oft nur das Festnetz, das Mobilfunknetz oder das Internet. Daher haben Telekommunikationsunternehmen derzeit Hochkonjunktur.
Allerdings mussten auch die Aktien der Telekommunikationsunternehmen in der ersten Phase der Korrektur kräftig Federn lassen. In der ersten Erholungsphase ging es für die Riesen der Branche allerdings auch schnell wieder deutlich aufwärts. Der Aktienkurs des US-Telekomriesen AT&T brach in den vergangenen Wochen ebenfalls um mehr als 30 Prozent ein, ehe es zu einer Erholung kam. Kräftig abwärts ging es vor allem, nachdem der Konzern ankündigte, das geplante Aktienrückkaufprogram in Höhe von 4 Milliarden US-Dollar auszusetzen. Die US-Regierung riet allen US-Unternehmen, sparsam mit ihren Barreserven umzugehen und gegebenenfalls Aktienrückkaufprogramme zu stoppen. Auch wenn AT&T sich nur an die Anweisungen der US-Regierung hielt, so kam die Aussetzung der Aktienrückkäufe bei den Anlegern nicht gut an.

Dabei laufe der operative Alltag laut AT&T-Management weiterhin stabil. Zudem bestätigte der US-Telekomriese am vergangenen Freitag, eine konstante Quartalsdividende in Höhe von 0,52 US-Dollar je Aktie ausschütten zu wollen. Bei einem aktuellen Kurs von 30,23 Dollar entspräche dies einer Dividendenrendite von 6,88 Prozent pro Jahr. Die nächste Ausschüttung erfolgt am 1. Mai. AT&T gehört zu den sogenannten Dividendenaristokraten. Das sind Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren ihre Dividendenausschüttung in jedem Jahr angehoben haben. AT&T macht dies bereits seit 1984. Möglicherweise bietet sich aktuell eine hervorragende Gelegenheit, in eine echte Dividendenperle zu investieren.

Charttechnisch sieht die Aktie wieder recht vielversprechend aus. Zwar wurde in der jüngsten Abwärtsbewegung das Korrekturtief vom Dezember 2018 bei 26,80 US-Dollar kurzzeitig unterschritten, doch konnte es inzwischen zurückerobert werden. In einem wieder etwas freundlicher werdenden Marktumfeld ist ein Heranlaufen an das November-Hoch bei 39,70 Dollar durchaus möglich. Danach könnten sogar die Hochpunkte der Jahre 2007 und 2016 bei 42,97 respektive 43,89 Dollar wieder in den Fokus rücken. Ein Unterschreiten des jüngsten Korrekturtiefs bei 26,08 Dollar wäre allerdings ein negatives Signal.