An den Aktienmärkten ging es in der zurückliegenden Woche weiter aufwärts. Gute Konjunkturdaten und positive Nachrichten in Sachen Handelsstreit beförderten zahlreiche Indizes auf neue Rekordhöhen.
Die gute Stimmung an den Finanzmärkten hielt auch in der zurückliegenden Woche an. Der DAX setzte seine Aufwärtsbewegung fort und legte bereits die vierte Woche in Folge zu. Bei 13.171 Punkten kletterte er dabei auf ein 17-Monats-Hoch. Noch weiter rauf ging es an den US-Börsen. Während der marktbreite S&P 500 und der Technologie-Index NASDAQ 100 bereits in der vergangenen Woche auf neue Rekordhöhen kletterten, konnte der US-Leitindex Dow Jones erst zu Wochenbeginn eine neue Rekordmarke erreichen.
Treibstoff lieferte erneut der Handelsstreit zwischen den USA und China. Dabei schien sich die Situation am vergangenen Donnerstag wieder leicht zu verschärfen. Für schlechte Stimmung sorgte ein Medienbericht, wonach China bezweifeln würde, dass im Handelsstreit mit den USA unter Präsident Donald Trump eine langfristige Einigung zu erzielen sei. Doch am Freitag kamen bereits deutlich freundlichere Nachrichten. Während US-Vertreter davon sprachen, dass Teile des Handelsdeals fertig oder beinahe fertig seien, meldete Chinas Handelsministerium, dass die USA und China eine „grundsätzliche Einigung“ erzielt hätten. Zu Wochenbeginn meldete sich dann US-Handelsminister Wilbur Ross zu Wort. Er sehe eine 50-prozentige Chance, dass eine Einigung mit China noch in diesem Monat erzielt werden kann. Zudem weckte Ross Hoffnungen, dass Strafzölle auf Autoimporte aus Europa und Asien vermieden werden könnten.
Am vergangenen Freitag sorgten aber auch gute Konjunkturdaten aus China und den USA für gute Laune. Der Caixin Einkaufsmanagerindex für Chinas Industrie setzte seinen positiven Trend im Oktober fort und kletterte von 51,4 auf 51,7 Punkte – das höchste Niveau seit Dezember 2016. Der Markt hatte sogar einen Rückgang auf 51,0 Zähler erwartet. Und auch der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober fiel deutlich besser aus als erwartet. Die US-Wirtschaft schaffte im Oktober 128.000 neue Arbeitsplätze, womit die Erwartungen von 89.000 neue Stellen klar übertroffen wurden. Zudem wurden die Zahlen für die beiden Vormonate um insgesamt 95.000 Stellen nach oben korrigiert. Die Arbeitslosenquote stieg zwar von 3,5 auf 3,6 Prozent, doch liegt die Arbeitslosigkeit in den USA weiterhin nahe ihres 50-Jahres-Tiefs. Einzig der Anstieg der Löhne lag mit 0,2 Prozent leicht unter den Erwartungen (0,3 Prozent). Den Handelskonflikt mit China steckt die US-Wirtschaft damit weiterhin sehr gut weg.
Auf Impulse von der deutschen Wirtschaft muss der Markt weiter warten. Das Stimmungsbarometer für die deutsche Industrie stieg im Oktober zwar leicht von 41,9 auf 42,1 Punkte, doch ist ein Stimmungsaufschwung noch nicht wirklich zu erkennen.
Blick auf die Märkte
MARKTDATEN
(Stand: 05.11.2019, 10:30 Uhr, Quelle: vwd)
Basiswert |
Stand |
Veränderung zu Vorwoche (nominal) |
Veränderung zur Vorwoche (in Prozent) |
DAX |
13.151,38 |
+244,31 |
+1,89 % |
MDAX |
26.843,13 |
+683,17 |
+2,61 % |
TecDAX |
2.881,74 |
+78,37 |
+2,80 % |
Euro STOXX 50 |
3.667,80 |
+52,68 |
+1,46 % |
Nikkei 225 |
23.251,99 |
+277,86 |
+1,21 % |
Dow Jones |
27.462,11 |
+371,39 |
+1,37 % |
NASDAQ 100 |
8.210,66 |
+100,00 |
+1,23 % |
Gold |
1.504,27 |
+11,42 |
+0,76 % |
Silber |
18,03 |
+0,22 |
+1,22 % |
Rohöl (Brent) |
62,66 |
+1,58 |
+2,59 % |
EUR/USD |
1,1127 |
+0,0050 |
+0,45 % |
AUSGEWÄHLTE WIRTSCHAFTSDATEN
(Stand: 05.11.2019, Quelle: finanzen.net)
Datum |
Relevanz |
Uhrzeit |
Land* |
Indikator |
Periode |
Prognose |
Zuletzt |
Mi, 06.11.19 |
3 |
08:00 |
DE |
Auftragseingang Industrie |
Sep |
0,1 % |
-0,6 % |
Mi, 06.11.19 |
3 |
09:50 |
FR |
Markit Einkaufsmanagerindex Dienstleister |
Okt |
52,9 |
52,9 |
Mi, 06.11.19 |
3 |
09:55 |
DE |
Markit Einkaufsmanagerindex Dienstleister |
Okt |
51,2 |
51,2 |
Mi, 06.11.19 |
3 |
10:00 |
EU |
Markit Einkaufsmanagerindex Dienstleister |
Okt |
51,8 |
51,8 |
Do, 07.11.19 |
3 |
08:00 |
DE |
Industrieproduktion |
Sep |
-0,4 % |
0,3 % |
Do, 07.11.19 |
3 |
13:00 |
UK |
Zinsentscheidung Bank of England (BoE) |
|
0,75 % |
0,75 % |
Do, 07.11.19 |
3 |
14:30 |
US |
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in Tsd. |
Vorwoche |
215 |
218 |
Fr, 08.11.19 |
3 |
16:00 |
US |
Konsumklima Uni Michigan |
Nov |
95,8 |
95,5 |
Fr, 08.11.19 |
3 |
00:00 |
CN |
Exporte |
Okt/Jahr |
-3,9 % |
-3,2 % |
Fr, 08.11.19 |
3 |
00:00 |
CN |
Importe |
Okt/Jahr |
-8,9 % |
-8,5 % |
Fr, 08.11.19 |
3 |
00:00 |
CN |
Handelsbilanz in Mrd. USD |
Okt |
40,83 |
39,65 |
Sa, 09.11.19 |
3 |
02:30 |
CN |
Erzeugerpreisindex |
Okt/Jahr |
-1,5 % |
-1,2 % |
Sa, 09.11.19 |
3 |
02:30 |
CN |
Verbraucherpreisindex |
Okt/Jahr |
3,3 % |
3,0 % |
* Länderabkürzungen (ISO 3166): DE = Deutschland, FR = Frankreich, EU = Eurozone, UK = Vereinigtes Königreich, US = USA, CN = China
China-Daten – Überraschung nicht ausgeschlossen
Am kommenden Freitag richten sich die Blicke wieder in Richtung China, wo die Handelsdaten für Oktober veröffentlicht werden. Der Handelsstreit mit den USA machte sich bereits in den vergangenen Monaten stark bemerkbar. Für Oktober wird sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten erneut mit kräftigen Rückgängen gegenüber der Vorjahresperiode gerechnet. Allerdings ist eine positive Überraschung nicht auszuschließen – bereits in der Vorwoche sorgten gute Daten aus China für Hoffnung. Der Caixin Einkaufsmanagerindex für die Industrie setzte seinen positiven Trend auch im Oktober fort und kletterte von 51,4 auf 51,7 Punkte, womit der höchste Wert seit Dezember 2016 erreicht wurde. Der Markt hatte einen Rückgang auf 51,0 Zähler erwartet.
AUSGEWÄHLTE UNTERNEHMENSDATEN
(Stand: 05.11.2019, Quelle: finanzen.net)
Datum |
Unternehmen |
Quartal |
Währung |
Schätzung* |
Vorjahr |
Veränderung |
Mi, 06.11.19 |
adidas |
Q3/2019 |
EUR |
3,30 |
3,26 |
+1,23 % |
Mi, 06.11.19 |
BMW |
Q3/2019 |
EUR |
2,39 |
2,09 |
+14,35 % |
Mi, 06.11.19 |
Dialog Semiconductor |
Q3/2019 |
EUR |
0,81 |
0,75 |
+8,00 % |
Mi, 06.11.19 |
Hannover Rück |
Q3/2019 |
EUR |
2,42 |
1,41 |
+71,63 % |
Mi, 06.11.19 |
Wirecard |
Q3/2019 |
EUR |
1,10 |
0,78 |
+41,03 % |
Do, 07.11.19 |
Deutsche Telekom |
Q3/2019 |
EUR |
0,27 |
0,28 |
-3,57 % |
Do, 07.11.19 |
Fielmann |
Q3/2019 |
EUR |
0,55 |
0,64 |
-14,06 % |
Do, 07.11.19 |
HeidelbergCement |
Q3/2019 |
EUR |
2,59 |
2,75 |
-5,82 % |
Do, 07.11.19 |
Lufthansa |
Q3/2019 |
EUR |
1,80 |
2,26 |
-20,35 % |
Do, 07.11.19 |
Münchener Rück |
Q3/2019 |
EUR |
4,04 |
3,41 |
+18,48 % |
Do, 07.11.19 |
Siemens |
Q4/2019 |
EUR |
1,76 |
0,65 |
+170,77 % |
Fr, 08.11.19 |
Allianz |
Q3/2019 |
EUR |
4,56 |
4,54 |
+0,44 % |
Mo, 11.11.19 |
Continental |
Q3/2019 |
EUR |
2,35 |
3,13 |
-24,92 % |
Di, 12.11.19 |
Deutsche Post |
Q3/2019 |
EUR |
0,46 |
0,12 |
+283,33 % |
Di, 12.11.19 |
Infineon |
Q4/2019 |
EUR |
0,21 |
0,28 |
-25,00 % |
* durchschnittliche Analystenschätzungen für den Gewinn je Aktie
Siemens-Töchter mit durchwachsenen Ergebnissen
An diesem Donnerstag legt der Industriekonzern Siemens seine Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2018/19 vor. Allerdings hatten die Quartalszahlen im August enttäuscht. Aufgrund der damals pessimistischen Aussagen dürfte es spannend werden, ob Siemens die Markterwartungen erfüllen kann. Einen Vorgeschmack lieferten bereits die beiden börsennotierten Töchter Siemens Healthineers und Siemens Gamesa. Während die Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers solide Zahlen für Geschäftsjahr 2018/19 (Ende September) vorlegte und die Aktie auf ein neues Rekordhoch kletterte, enttäuschten die Zahlen der Wind-Tochter Siemens Gamesa – die Aktie brach in Madrid zeitweise um 15 Prozent ein.