PUMA konnte in den ersten drei Quartalen 2019 mehr als überzeugen. Die Prognosen für das Gesamtjahr wurden leicht angehoben. Die Vorzeichen für 2020 stehen ebenfalls gut.
Die PUMA-Aktie erfreute sich im vergangenen Jahr großer Beliebtheit bei den Anlegern – der Aktienkurs des Sportartikelherstellers kletterte 2019 um sage und schreibe 60 Prozent auf 68,35 Euro. Im Oktober erreichte das PUMA-Papier bei 73,90 Euro zudem ein neues Rekordhoch. Doch nicht nur die Aktien der Herzogenauracher waren begehrt, auch die Produkte fanden reißenden Absatz – insbesondere im asiatischen Raum.
Nachdem PUMA seine Umsätze im ersten und zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019 um 16,6 respektive 16,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern konnte, legten die Erlöse im dritten Quartal (Juli bis September) sogar um 19,0 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro zu (währungsbereinigt plus 17,0 Prozent). Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 24,8 Prozent auf 162,2 Millionen Euro, womit eine EBIT-Marge von 11,0 Prozent erzielt wurde – Vorjahr 10,5 Prozent. Der Reingewinn stieg um 29,7 Prozent auf 100,5 Millionen Euro. Vor allem das starke Umsatzwachstum kam bei den Analysten gut an. PUMA sprach von einem anhaltend starken Wachstum in allen Regionen und Produktbereichen, doch stach einmal mehr die Region Asien/Pacifik mit einem Wachstum von 28,5 Prozent hervor. Der Sportartikelhersteller zeigte sich sehr zufrieden mit der Entwicklung und erhöhte nach den Q3-Zahlen seine Prognosen für das Gesamtjahr. PUMA erwartet nun einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von rund 15 Prozent (zuvor rund 13 Prozent) und ein EBIT im Bereich 420 bis 430 Millionen Euro (zuvor 410 bis 430 Millionen Euro). Die Anleger verhielten sich nach den starken Zahlen und den leicht erhöhten Prognosen allerdings zurückhaltend. Gerade bei der Gewinnprognose hatten sie wohl etwas mehr erwartet. Dies lag jedoch auch daran, dass PUMA im vierten Quartal negative Auswirkungen erhöhter Einfuhrzölle erwartet. Die Jahresbilanz soll am 19. Februar veröffentlicht werden.
Für 2020 ergeben sich hier jedoch neue Perspektiven, denn die USA und China haben inzwischen eine Teileinigung in ihren Handelskonflikt erzielt. Diese soll in den kommenden Tagen unterzeichnet werden. Die Einigung beinhaltet auch eine Senkung der bereits verhängten Strafzölle um 7,5 Prozentpunkte. Zudem wollen beide Seiten sofort mit dem Aushandeln eines sogenannten „Phase-2-Abkommens“ beginnen. Während die meisten Analysten in den kommenden Jahren eine Wachstumsverlangsamung in der wichtigsten Region Asien/Pacifik erwarten, gehen die Analysten vom Analysehaus Jefferies davon aus, dass PUMA sein Wachstum in der Region bis 2021 auf durchschnittlich 30 Prozent steigern wird. In den vergangenen drei Jahren lag das durchschnittliche Wachstum hier bei etwa 26 Prozent. Für die Experten von Jeffries sind die PUMA-Aktien daher weiterhin ein Kauf – das Kursziel wurde auf 83 Euro gesetzt.
Charttechnisch ist die PUMA-Aktie nach der Veröffentlichung der Q3-Zahlen im Oktober in eine Seitwärtsbewegung übergegangenen, was angesichts der zuvor starken Vorstellung durchaus als gesund bezeichnet werden kann. Am gestrigen Montag kletterte das Papier erstmals seit November wieder über die 70-Euro-Marke, womit sie wieder Anlauf auf das im Oktober erreichte Rekordhoch bei 73,90 Euro nehmen könnte. Bei einer Überquerung würde ein neues Kaufsignal generiert. Charttechnisch hätte die Aktie dann zunächst Platz bis etwa 83 Euro, wo aktuell die obere Begrenzung der seit Anfang 2019 etablierten Aufwärtsbewegung verläuft. Auf der Unterseite droht aktuell wenig Gefahr. Eine erste Unterstützung taucht am Verlaufstief der jüngsten Seitwärtsbewegung bei 65,35 Euro auf. Das Chartbild würde sich aber erst gravierender trüben, sollte auch der 200-Tage-Durchschnitt bei aktuell 62,11 Euro unterschritten werden.