Sartorius Vz. – Stand Chart: 28.07.2022; Quelle Chart: investing.com

Mit einem Rückgang von etwas mehr als 30 Prozent seit Jahresanfang gehören die Vorzugsaktien von Sartorius zu den schwächeren Werten im deutschen Leitindex DAX in diesem Jahr. Sartorius gilt als großer Profiteur der Coronavirus-Pandemie. Dass diese zuletzt etwas abgeflaut ist, spürt auch das Göttinger Unternehmen. Allerdings sind die Wachstumsraten weiterhin beeindruckend, wie die jüngsten Zahlen zum ersten Halbjahr des Geschäftsjahre 2022 eindrucksvoll bestätigten.

Das Geschäft von Sartorius ist unterteilt in die beiden Sparten Bioprocess Solutions, die eine breite Palette innovativer Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika und Impfstoffen anbietet, und Lab Products & Services, die sich auf Technologien für die Life-Science-Forschung und Pharmalabore spezialisiert.

Beide Sparten profitieren von stark wachsenden Märkten. So wuchs etwa der weltweite Pharmamarkt 2021 um etwa 14 Prozent, maßgeblich getrieben durch ein starkes Wachstum des biopharmazeutischen Segments, das 2021 Pandemie-bedingt überproportional um rund 29 Prozent auf rund 350 Milliarden Euro zulegte. Der weltweite Labormarkt belief sich 2021 auf ein Volumen von rund 63 Milliarden Euro und wächst nach Schätzungen verschiedener Marktforscher langfristig mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von etwa 4 bis 5 Prozent.

Sartorius steigerte seinen Umsatz in den ersten sechs Monaten 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 26,5 Prozent auf 2,06 Milliarden Euro. Der Umsatz der Sparte Bioprocess Solutions (die deutlich größere der beiden Sparten) wuchs dabei um 29,3 Prozent auf 1,64 Milliarden Euro. Die Erlöse der Sparte Lab Products & Services kletterten auf Jahressicht um 16,7 Prozent auf 423 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 25,6 Prozent auf 697 Millionen Euro. Die daraus resultierende Marge lag mit 33,9 Prozent nahezu auf dem hohen Niveau des Vorjahreszeitraumes (34,1 Prozent).

Die Unternehmensleitung bestätigte nach den Zahlen ihren Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Der Konzernumsatz soll sich demnach um etwa 15 Prozent bis 19 Prozent erhöhen, mit einem darin enthaltenen nichtorganischen Wachstumsbeitrag aus Akquisitionen von etwa 2 Prozentpunkten. Auf der Ertragsseite rechnet Sartorius weiter mit einer EBITDA-Marge von etwa 34 Prozent.

Die Vorzugsaktie von Sartorius hat sich zuletzt stark vom Einbruch zu Beginn des Jahres erholt. Betrachtet man nur die Entwicklung im zurückliegenden Monat, dann war die Sartorius-Aktie mit einem Zuwachs von etwa mehr als 25 Prozent der mit Abstand stärkste Wert im DAX. Gebremst wurde der Vortrieb zuletzt am Zwischenhoch vom 29. März bei 425,50 – im Hoch ging es jüngst bis auf 424,10 Euro aufwärts, ehe es zu leichten Gewinnmitnahmen kam. Kann die Hürde jedoch gemeistert werden, steht mit der aktuell bei 436,73 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie bereits die nächste Prüfung bevor. Kann auch der vielbeachtete Durchschnitt überquert werden, würde sich weiteres Erholungspotenzial bis zur Widerstandszone zwischen 483,30 und 489,50 Euro eröffnen. Auf der Unterseite sollte der 38-Tage-Durchschnitt zunächst für Halt sorgen, der aktuell bei 357,82 Euro verläuft.

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