Wenn es ungemütlich an den Finanzmärkten wird, dann geht dies meist mit einem deutlich erhöhten Handelsvolumen an den Börsen einher. Ein Profiteur ist schnell gefunden – die Deutsche Börse. Für den Börsenbetreiber lief bereits der Februar sehr gut. Und der März könnte noch besser werden. Die mittelfristigen Wachstumsziele bis 2023 von durchschnittlich 10 Prozent pro Jahr bei Nettoerlösen und EBITDA sollten erreichbar sein.

Deutsche Börse – Stand: 17.03.2022

Die Deutsche Börse gehört im deutschen Leitindex DAX sicher nicht zu den innovativsten Werten. Ihn als langweilig zu bezeichnen, wäre allerdings falsch. Gerade in Zeiten erhöhter Unsicherheit und steigender Volatilität spielt der Wert seine volle Stärke aus, denn die Deutsche Börse profitiert vom derzeit stark gestiegenen Handelsvolumen an den Finanzmärkten.

Die militärische Auseinandersetzung in der Ukraine dürfte die Börsen noch eine Zeit lang beschäftigen. Auch die Zinswende in den USA und möglicherweise bald auch in Europa könnte zu großen Umschichtungen in den Depots institutioneller Investoren führen – der Wechsel von Growth- in Value-Titel hat bei vielen Marktteilnehmern bereits begonnen.

Bereits im Februar wurde an den Kassamärkten der Deutschen Börse ein Handelsvolumen von 205,4 Milliarden Euro erzielt, was im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 22,5 Prozent war. Das Handelsvolumen im März könnte sogar noch deutlich höher ausfallen.

Überhaupt liefert der Börsenbetreiber seit Jahren solide Geschäftszahlen. 2021 steigerte die Deutsche Börse ihre Gesamterlöse im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent auf 4,45 Milliarden Euro. Aufgrund erhöhter volumenabhängiger Kosten stiegen die Nettoerlöse um 9,2 Prozent auf 3,51 Milliarden Euro, womit der eigenen Ziele leicht übertroffen wurden. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um 9,3 Prozent auf 2,04 Milliarden Euro, womit die eigenen Ziele ebenfalls leicht übertroffen wurden. Der Periodenüberschuss stieg um 12,4 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro.

Die Deutsche Börse sieht sich auch weiterhin auf einem guten Weg, die Ziele der Mittelfrist-Strategie „Compass 2023“ zu erreichen. Diese sehen bis 2023 Wachstumsraten von durchschnittlich 10 Prozent sowohl bei den Nettoerlösen als auch beim EBITDA vor.

Vielversprechend ist auch der Blick auf den Chart der Deutsche-Börse-Aktie. Mit Ausnahme des corona-bedingten Einbruchs im März 2020 tendierte die Aktie in den vergangenen zehn Jahren nahezu ausschließlich aufwärts. Vom Tief im Juni 2012 bei 36,24 Euro hat sich das Papier des Börsenbetreibers im Kurs seither weit mehr als verdreifacht. Aktuell nähert sich der Kurs wieder seinem Hoch vom Januar bei 163,35 Euro. Kann das Hoch überquert werden, würde das Rekordhoch vom Juli 2020 bei 170,15 Euro in den Fokus rücken. Danach würde sich reichlich Spielraum nach oben eröffnen. Auf der Unterseite sollte der 200-Tage-Durchschnitt bei aktuell 146,81 Euro hingegen für eine solide Unterstützung sorgen.

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