Auf den Gewinneinbruch im Vorjahr folgte ein Gewinnsprung im ersten Quartal. Der Vorstand erwartet eine weiter positive Entwicklung.

Wenig Grund zum Jubeln hatten die Aktionäre der Deutschen Post im vergangenen Jahr. Der Umsatz stieg zwar um zwei Prozent auf 61,55 Milliarden Euro, doch das operative Ergebnis fiel um 40 Prozent auf 2,03 Milliarden Euro. Die Aktie verlor 2018 kräftig an Wert und notiert auch heute noch um rund 30 Prozent unter ihrem Kursniveau Anfang 2018. Die gute Nachricht ist, dass sich die Aktie in diesem Jahr wieder nach oben bewegt.
Ein Grund dafür ist, dass die Deutsche Post ihr Ertragsproblem angeht. Im inländischen Kerngeschäft, dem Transport von Briefen und Paketen, liefen der Post im Vorjahr die Kosten aus dem Ruder. Mit Kostenreduzierungen und einem Investitionsprogramm will das Unternehmen die Trendwende im Segment der Briefe und Pakete schaffen. Die kräftige Portoerhöhung ab Anfang Juli dürfte der Deutschen Post zusätzliches Geld in die Kasse spülen.
Für das erste Quartal meldete der Logistikkonzern ein Umsatzplus von 4,1 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro. Der operative Ertrag (EBIT) erhöhte sich um 28,1 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Durch den Verkauf ihrer Lieferkettenlogistik in China an SF Holding erzielte die Deutsche Post zudem einen Sondergewinn von 426 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr stellte der Vorstandschef einen operativen Gewinn (EBIT) von 3,9 bis 4,3 Milliarden Euro in Aussicht. In 2020 soll das operative EBIT auf fünf Milliarden Euro steigen. Die Analysten sind ebenfalls positiv gestimmt. Sie schätzen im Mittel, dass der Gewinn pro Aktie in diesem Jahr um 28 Prozent auf 2,17 Euro steigt. Für 2020 erwarten sie einen Gewinn pro Aktie von 2,46 Euro. Entsprechend positiv wird die Aktie beurteilt. 19 Kaufempfehlungen stehen sechs Halteempfehlungen und nur eine Verkaufsempfehlung gegenüber.

Das Allzeithoch vom Dezember 2017 bei 41,36 Euro ist erst einmal außer Reichweite. Doch das Jahreshoch vom April bei 31,34 Euro sowie das Zwischenhoch vom August bei 32,18 Euro sind durchaus mögliche Anlaufziele. Zuvor müssten jedoch noch die Durchschnitte der vergangenen 200 Tage (28,08 Euro) respektive 38 Tage (28,31 Euro) gemeistert werden. Auf der Unterseite droht erst neue Gefahr, wenn das Januar-Tief bei 23,36 Euro unterschritten wird.