Bundesanleihen haussieren

Um rund 1,1 Prozent gab der deutsche Leitindex DAX in der vergangenen feiertagsbedingt verkürzten Woche nach und rutschte dabei wieder deutlich unter die Marke von 13.000 Punkten. Dass der Euro gegenüber dem US-Dollar im gleichen Zeitraum um weitere rund 1,0 Prozent auf ein Jahrestief unter 1,17 USD nachgab, vermochte die Kauflaune der Aktienanleger nicht mehr anzuheben. Die Ursache der anhaltenden Talfahrt der Gemeinschaftswährung lag in den politischen Wirren in Italien und zuletzt auch Spanien begründet. Der Versuch der Regierungsbildung zwischen „Lega“ und „Fünf Sterne“ in Italien ist am Wochenende gescheitert. Die Aussicht, dass die nun zu erwartenden Neuwahlen zu einer Stärkung der populistischen Parteien führen werden, ließ die Erholung zum Wochenstart kurzlebig ausfallen. Auch in Spanien drohen nach einem Misstrauensvotum gegen den Ministerpräsidenten Mariano Rajoy Neuwahlen. Vor diesem Hintergrund waren Bundesanleihen als sicherer Hafen stark gesucht. Im Gegenzug stürzte die Rendite zehnjähriger Papiere bis zum Montag auf ein Jahrestief bei 0,34 Prozent ab. Die Konjunkturdaten fielen zuletzt überwiegend enttäuschend aus. Eine Ausnahme bildete der zum Wochenausklang veröffentlichte ifo-Geschäftsklimaindex der auf dem Vormonatswert bei 102,2 Punkten verharrte und damit erstmals seit fünf Monaten nicht nachgab. Mit einem weiter fallenden Subindex der Geschäftserwartungen gab es jedoch auch hier einen Wermutstropfen. Banken und Automobilwerte standen besonders unter Druck. Bei Ersteren belastete die Sorge um die Zukunft italienischer Staatsanleihen. Bei Letzteren trübte die Androhung seitens des US-Präsidenten Donald Trump, eine Importsteuer in Höhe von 25 Prozent auf Autos und Autoteile zu verhängen, die Stimmung. In den kommenden Tagen richtet sich der Blick vor allem auf die am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten für den Mai. Ebenfalls am Freitag könnten Impulse von den Industrie-Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone und dem ISM-Index für den Industriesektor in den USA ausgehen. Zuvor sind die BIP-Daten für die USA (Mittwoch), die chinesischen Einkaufsmanagerindizes sowie die europäischen Verbraucherpreisdaten (Donnerstag) relevant.