Aufträge zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren werden im Fachjargon auch als Order bezeichnet. Anleger haben die Möglichkeit, aus verschiedenen Arten von Orders auszuwählen, mit denen sie ihre Aufträge präzisieren können.

Durch die Wahl einer bestimmten Art von Order und die Verwendung bestimmter Orderzusätze können sie nicht nur festlegen, welches Wertpapier sie in welcher Stückzahl handeln wollen und an welchem Börsenplatz die Order ausgeführt werden soll. Anleger können ebenso entscheiden, welchen Betrag sie beim Kauf maximal für ein Wertpapier zahlen wollen oder welchen Preis sie beim Verkauf mindestens erlösen wollen. Ebenso können sie bereits bei der Erteilung des Auftrags bestimmen, wann und unter welchen Umständen er ausgeführt wird und wie lange der Auftrag Gültigkeit haben soll.

Unlimitierter Handel

Die am häufigsten verwendete Order ist die Market-Order. Der Anleger kann dadurch sofort zum nächstmöglichen Kurs kaufen oder verkaufen, man spricht auch von einem unlimitierten Handel. Market-Orders werden zum bestmöglichen Kurs ausgeführt – genauer gesagt werden Kaufaufträge „billigst“, also zum niedrigsten möglichen Kurs, und Verkaufsorders zum höchstmöglichen Kurs „bestens“ ausgeführt.
Beim Handel von Standardwerten wie DAX-Aktien können Anleger mit einer Market-Order wenig falsch machen, denn deren Anteilscheine werden in der Regel rege gehandelt, die Spanne zwischen An- und Verkaufspreis ist gering. Doch insbesondere bei Aktien von Unternehmen mit geringem Börsenwert, deren Anteilscheine nur wenig gehandelt werden, sind die tatsächlichen Preise der Wertpapiere oft nicht vorhersehbar, da die Spanne zwischen An- und Verkaufspreis (Spread) besonders groß ist.

Billigst-Order (Kauforder)

Hierbei handelt es sich um eine Kauforder, die zum nächsten Kurs an der Börse ausgeführt wird. Insbesondere bei kleineren, wenig gehandelten Wertpapieren kann es zu erheblichen Kursunterschieden kom-men. Das Risiko: Der Kauf kann zu einem höheren Kurs ausgeführt werden als erwartet.

20160629_TMC_Wissen_MarketOrder_billigst

Beispiel: 
Eine Aktie steht derzeit bei 8 €. Sie möchten diese Aktie zum nächsten Kurs kaufen und geben eine Kauforder billigst auf, die Kauforder wird zum nächsten Kurs (9 €) ausgeführt.

Bestens-Order (Verkaufsorder)

Bei „Bestens“ wird kein Verkaufslimit vorgegeben und die Verkaufsorder wird sofort zum nächsten möglichen Kurs ausgeführt. Das Risiko: Der Verkauf kann zu einem niedrigeren Kurs ausgeführt werden als erwartet.

20160629_TMC_Wissen_MarketOrder_bestens

Beispiel:
Eine Aktie steht derzeit bei 14 €. Sie möchten diese Aktie zum nächsten Kurs verkaufen und geben eine Verkaufsorder bestens auf, die Verkaufsorder wird zum nächsten Kurs (13 €) ausgeführt.