Optionsscheine gehören zur Kategorie der Hebelprodukte. Auf Grund der Hebelwirkung kann mit geringem Kapitaleinsatz überproportional an den Kursbewegungen des Basiswertes partizipiert werden. Optionsscheine beinhalten das Recht aber nicht die Pflicht, eine festgelegte Anzahl eines zugrunde liegenden Basiswertes (Aktie, Index, Rohstoff usw.) zu einem festgelegten Zeitpunkt zu einem vorher vereinbarten Preis zu kaufen (Call-Optionsschein) oder zu verkaufen (Put-Optionsschein).

Anlegerinnen und Anleger setzen mit einem Call-Optionsschein auf steigende und mit einem Put-Optionsschein auf fallende Kurse.

Optionsscheine sind keine Einsteigerprodukte und richten sich an erfahrene Anleger. Dieser Grundsatz ist zweifelsohne richtig. Was jedoch nicht stimmt: Optionsscheine eignen sich nur zur Spekulation. Vielmehr können Sie zur Depotabsicherung genutzt werden. Mit einem Put-Optionsschein können Anleger zum Beispiel das Depot vor Kursrückgängen absichern.

Funktionsweise eines Optionsscheins

Zunächst muss die Absicherungsquote errechnet werden. Für beispielsweise ein DAX-Depot erhält man diese, indem der abzusichernde Wert durch den aktuellen Stand des DAX geteilt wird. Da Optionsscheine in der Regel nur ein Hundertstel der DAX-Entwicklung abbilden, muss die Absicherungsquote anschließend mit 100 multipliziert werden.

Beispiel:
Wert DAX-Depot: 13.000 Euro (abzusichernder Wert)
Indexstand DAX: 12.000 Punkte
Bezugsverhältnis: 100:1 (d.h. 100 Optionsscheine sind notwendig, um eine Einheit des Basiswerts zu erwerben)

(13.000/12.000) x 100 ≈ 108,3

Nun wird es etwas komplizierter, denn jetzt muss das Delta berücksichtigt werden. Es misst die Kursveränderung des Optionsscheins bei einer Bewegung des Basiswerts um einen Punkt. Je höher das Delta, desto stärker vollzieht der Put die Entwicklung des Index nach. Mit dem daraus resultierenden Ergebnis erreichen Sie eine recht hohe Absicherung Ihres Depots.

Delta: 0,6
Absicherungsquote: 108

108: 0,6 = 180

Es werden also 180 Puts zur Absicherung benötigt.

Wichtig zu wissen: Je höher die Volatilität, desto teurer ist auch der Optionsschein, da das Risiko, dass der Optionsschein aktiviert wird, höher wird. Ein Optionsschein ist somit vergleichbar mit einer Versicherung. Die zu zahlende Prämie ist umso höher, je höher die Eintrittswahrscheinlichkeit des versicherten Ereignisses ist.

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