Für den Rückversicherer läuft es derzeit recht gut. Auch die Schäden, die Hurrikan „Dorian“ in der Karibik und Nordamerika jüngst angerichtet hat, dürften die Branche nicht vor Problemen stellen.

Die Aktie der Münchener Rück gehört mit einem Wertzuwachs von etwas mehr als 19 Prozent seit Jahresanfang zu den besseren DAX-Werten in diesem Jahr. Doch auch fundamental läuft es für den Rückversicherer in diesem Jahr sehr gut. Das Konzernergebnis stieg im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um knapp 5 Prozent auf 1,63 Milliarden Euro. Vor allem das zweite Quartal verlief sehr gut. Hier wurde ein Gewinn von 993 Millionen Euro erzielt, was das Vorjahresergebnis um 36 Prozent übertraf. Die Gründe für das gute Abschneiden waren deutlich weniger Großschäden und Naturkatastrophen. So mussten im zweiten Quartal lediglich 202 Millionen Euro für Schäden zurückgestellt werden, was zwei Drittel unter dem langjährigen Durchschnitt lag. Für das Gesamtjahr peilt der Konzern einen Nettogewinn von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro an.

Negative Überraschungen dürften nicht zu erwarten sein, denn der Rückversicherer hatte bei seinen Kapitalanlagen in diesem Jahr ein glückliches Händchen – mit Anleihen, Aktien, Beteiligungen und Rohstoffen erzielte die Münchener Rück in diesem Jahr bisher einen Gewinn von knapp 12 Prozent, wovon lediglich 3 Prozent in der Bilanz verbucht wurden. Der Rest wanderte in die stille Reserven, um künftige Kapitalmarktschwankungen auszugleichen.
Die Zerstörungen, die Hurrikan „Dorian“ in der Karibik und Nordamerika anrichtete, dürften die Rückversicherer vor keinen allzu großen Problemen stellen. Auf dem alljährlichen Branchentreffen in Monte Carlo sprachen Experten von Gesamtschäden in Höhe von maximal 10 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Hurrikan „Irma“ verursachte 2017 Schäden in Höhe von etwa 33 Milliarden Dollar. Die Münchener Rück rechnet damit, dass die versicherten Schäden nach groben Schätzungen für die gesamte Branche sogar nur bei einem mittleren einstelligen Milliarden-Dollar-Betrag liegen dürften.
Die Aktie der Münchener Rück wird vor allem von Dividendenjägern geschätzt. Seit 2007 hob der Rückversicherer die Dividende kontinuierlich von 5,50 auf zuletzt 9,25 Euro je Aktie an. Analysten erwarten im Durchschnitt für kommenden April eine Erhöhung der Dividende auf 9,74 Euro je Aktie, was aktuell eine Rendite von

Stand: 10.09.2019

4,3 Prozent bedeuten würde. Zudem startete der Konzern in der vergangenen Woche die zweite Tranche seiner bereits im März angekündigten Aktienrückkäufe. Insgesamt sollen bis zum 4. Dezember Papiere im Umfang von bis zu 360 Millionen Euro zurückgekauft und eingezogen werden.

Die Aktie der Münchener Rück erreichte erst am 9 Juli bei 228,80 Euro ein 17-Jahres-Hoch, ehe sie sich eine kleine Auszeit gönnte. In der folgenden Konsolidierungsphase ging es in der Spitze bis auf 209,10 Euro abwärts. Knapp oberhalb der 200-Tage-Linie bei damals 206,55 Euro drehte sie dann wieder nach oben ab und ging in eine neue Aufwärtsbewegung über. Aktuell notiert die Aktie bei 225,60 Euro, womit das 17-Jahres-Hoch wieder in greifbare Nähe rückt. Ein Überqueren würde ein neues Kaufsignal generieren. Das Kurspotenzial wäre zunächst begrenzt, da sich bei 237,92 Euro das Hoch aus dem Jahr 1998 und bei 238,55 Euro das Korrekturtief vom Februar 2002 in den Weg stellen. Danach würde aber bis knapp unterhalb von 290 Euro kein weiteres Hindernis mehr auftauchen. Vom MACD kommt seit dem jüngsten Kaufsignal Mitte August grünes Licht. Der RSI (nicht abgebildet) hat die neutrale Zone zwar gerade nach oben verlassen, hätte verglichen mit früheren Aufwärtsbewegungen jedoch noch viel Luft nach oben. Auf der Unterseite sollten die mittlerweile bei 209,93 Euro verlaufende 200-Tage-Linie sowie das August-Tief bei 209,10 Euro für Halt sorgen.

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