Meta Platforms – Stand Chart: 02.11.2022; Quelle Chart: investing.com

Das US-Unternehmen Meta Platforms – früher bekannt unter dem Namen Facebook – öffnete in der vergangenen Woche seine Bücher für das abgelaufene dritte Quartal und sorgte mit einem Gewinneinbruch im Vergleich zum Vorjahr von mehr als 50 Prozent für eine herbe Enttäuschung. Die Aktie brach daraufhin regelrecht ein und notiert inzwischen um mehr als 30 Prozent tiefer. Für geduldige Anleger könnte das aktuelle Kursniveau durchaus eine vielversprechende Einstiegsgelegenheit bieten.

Meta Platforms, kurz Meta, erzielte im dritten Quartal Umsätze in Höhe von 27,71 Milliarden US-Dollar, womit der Vorjahreswert um knapp 4,5 Prozent verfehlt wurde. Der Markt hatte im Konsens sogar einen noch etwas stärkeren Rückgang erwartet. Enttäuscht hat der Konzern eher beim Gewinn, denn dieser brach im Vergleich zum Vorjahr um 52 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar ein. Hier hatte der Markt im Durchschnitt ein deutlich besseres Ergebnis erwartet.

Das Problem bei Meta ist zum einen das aktuell schwierige Marktumfeld. Wird es konjunkturell etwas holpriger, fahren die Unternehmen ihre Werbebudgets stark zurück. Da Meta seine Einnahmen hauptsächlich aus Werbung generiert, bekommt das der Social-Media-Riese naturgemäß heftig zu spüren. Hinzu kommt das Problem, dass sich der Konzern gerade im Umbruch befindet und sehr viel Kapital in das Metaverse-Geschäft investiert, mit dem Chef Mark Zuckerberg den Konzern in die digitale Zukunft führen will. Das Metaversum oder Metaverse ist eine virtuelle Parallelwelt, die das heutige Internet beerben soll. Der Geschäftsbereich Reality Labs, in dem das Metaverse-Geschäft gebündelt ist, generiert noch vergleichsweise geringe Umsätze, steigerte seinen Verlust im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr jedoch um fast 40 Prozent auf 3,67 Milliarden Dollar. Seit Jahresanfang summiert sich der Fehbetrag der Sparte damit bereits auf 9,4 Milliarden Dollar.

Eine wesentliche Besserung der Situation ist auf kurze Sicht nicht zu erwarten. Der Werbemarkt dürfte weiterhin Probleme bereiten, da die Unternehmen ihre Kosten zurückschrauben. Für das traditionell starke vierte Quartal rechnet der Konzern mit Umsätzen zwischen 30 und 32,5 Milliarden Dollar, womit das obere Ende der Spanne nur hauchdünn über den durchschnittlichen Analystenerwartungen liegt. Der Aufbau des Metaverse-Geschäfts wird weiterhin viel Geld benötigen. Dennoch dürfte Meta weiterhin sehr viel Geld mit seinen Plattformen Facebook oder Instagram verdienen.

Der Markt hat die nicht mehr ganz so rosigen Gewinnperspektiven inzwischen zur Genüge eingepreist – seit dem Rekordhoch vom September 2021 bei 384,33 Dollar hat die Aktie inzwischen um mehr als 76 Prozent korrigiert. Anleger werden jedoch Geduld benötigen. Zum einen steht noch nicht fest, ob sich das Metaverse-Geschäft wirklich als die von Chef Mark Zuckerberg erhoffte Goldgrube erweist. Zudem dürfte der Aufbau noch eine gewisse Zeit dauern. Einige Experten glauben zwar an das Metaverse-Projekt, befürchten jedoch, dass es bis zum Durchbruch noch viele Jahre dauern könnte. Nach der jüngsten Kurskorrektur ist das Unternehmen inzwischen nur noch mit dem etwa 10-fachen des für dieses Jahr erwarteten Gewinns bewertet, was für ein Tech-Unternehmen recht niedrig ist. Möglicherweise bewertet der Markt die Meta-Zukunft etwas zu pessimistisch.

Die Aktie muss ihre Abwärtsbewegung jedoch so schnell wie möglich beenden. Signifikante Unterstützungen sind auf der Unterseite erst einmal nicht in Sicht. Die Hoffnung liegt in der aktuell überaus deutlich überverkauften Marktphase, die eine technische Gegenbewegung überfällig macht. Orientierungspunkte auf der Oberseite sind jedoch erst einmal nicht gerade zum Greifen nah. Ein mögliches Erholungsziel könnte jedoch das Schließen der Kurslücke vom 27. Oktober sein, was beim Erreichen der Marke von 128,53 Dollar geschehen würde.

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