Mit seinen mehr als 70 Luxusmarken spricht der französische Luxusgüterkonzern LVMH die etwas betuchtere Gesellschaft an. Inflationsraten jenseits der 7-Prozent-Marke dürften in dieser Kundenklasse wohl wenig Panik auslösen.

LVMH – Stand Chart: 31.03.2022

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind laut einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts im März um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen – das höchste Niveau seit Herbst 1981. Viele Hersteller dürften angesichts der kräftigen Preissteigerungen die Kaufzurückhaltung der Kunden zu spüren bekommen. Nicht so stark betroffen von diesem Problem dürfte der französische Luxusgüterkonzern Moët Hennessy Louis Vuitton, kurz LVMH, sein. Mit seinen mehr als 70 Luxusmarken spricht der Konzern eher die etwas betuchtere Gesellschaft an, denen die Preissteigerungen weniger zusetzen dürften als der breiten Masse.

Bereits 2021 kam es zu starken Preissteigerungen. Für LMVH wurde es dennoch ein super Geschäftsjahr. Der weltweit führende Luxusgüterkonzern verzeichnete 2021 einen Umsatz von 64,2 Milliarden Euro, was 44 Prozent mehr waren als im Vorjahr. Aufgrund der Übernahme des US-Juweliers Tiffany betrug das organische Umsatzwachstum 36 Prozent. Da 2020 coronabedingt für viele Unternehmen ein sehr schwaches Geschäftsjahr war, wird gerne der Vergleich zu 2019 betrachtet. Auch hier blickt LVMH auf ein organisches Umsatzwachstum von 14 Prozent zurück.

Besonders gut liefen die Geschäfte in der größten Sparte des Konzerns „Mode und Leder“ – hier betrug das organische Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 beeindruckende 51 Prozent. Das größte Umsatzwachstum wurde 2021 in der Sparte „Uhren und Schmuck“ erzielt – um kräftige 167 Prozent auf 8,96 Milliarden Euro stiegen hier die Erlöse. Allerdings war das Wachstum zu einem Großteil auf die Übernahme des New Yorker Juweliers Tiffany zurückzuführen.

Der Gewinn aus wiederkehrenden Geschäften belief sich 2021 auf 17,15 Milliarden Euro, womit der Vorjahresgewinn mehr als verdoppelt und das 2019er-Ergebnis immerhin noch um 49 Prozent verbessert werden konnte.

Mit der Übernahme von Tiffany hat sich der Konzern noch etwas krisensicherer aufgestellt, denn Uhren und Schmuck gelten als beliebter Schutz vor einer hohen Inflation, weshalb weitere Umsatzsteigerungen in dieser Sparte programmiert sein dürften.

Charttechnisch hat sich die Aktie zuletzt kräftig erholt – im Zuge der Korrektur an den Aktienmärkten musste auch das LVMH-Papier im Februar kräftig Federn lassen. Von 738,50 Euro ging es innerhalb kürzester Zeit um beinahe 200 Euro auf 543,90 Euro abwärts. Aktuell notiert die Aktie wieder bei etwa 657 Euro. Zu Beginn der Woche scheiterte der Wert jedoch an seinem 200-Tage-Durchschnitt bei aktuell 672 Euro. Kann der vielbeachtete Durchschnitt jedoch überquert werden, könnte das Februar-Hoch bei 738,50 Euro wieder angesteuert werden. Das Rekordhoch vom Januar bei 758,50 Euro wäre danach auch nicht mehr weit.

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