PUMA ist 2021 stärker gewachsen als seine großen Kontrahenten. Das laufende Geschäftsjahr dürfte zwar anspruchsvoll bleiben, doch erwarten die Herzogenauracher erneut ein knapp zweistelliges Umsatzwachstum. Langfristig sollte der Abstand zu Nike und adidas weiter verkürzt werden.
Die PUMA-Aktie hat keinen guten Start in das neue Jahr hingelegt. Heute im frühen Handel gibt das Papier des Sportartikelherstellers in einem schwachen Marktumfeld um weitere 2,50 Euro oder 2,88 Prozent auf 84,38 Euro nach, womit das Minus seit Jahresanfang auf 21,5 Prozent gewachsen ist.
Dabei läuft es fundamental bei den Herzogenaurachern überaus gut. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 konnte Puma einen neuen Umsatzrekord erzielen – die Erlöse kletterten im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent auf 6,81 Milliarden Euro. Und auch beim operativen Gewinn (EBIT) sorgte ein Anstieg im Vergleich zu 2020 von 166 Prozent auf 557 Millionen Euro für den besten Wert der Unternehmensgeschichte. Netto verdiente PUMA im abgelaufenen Jahr 310 Millionen Euro, nachdem 2020 lediglich ein Gewinn von 79 Millionen Euro erzielt wurde.
Für PUMA-Chef Björn Gulden war das Jahr 2021 eine regelrechte Achterbahnfahrt – geringe Verfügbarkeit zu Beginn, dann stürmisches Wachstum, Normalisierung und gegen Jahresende schließlich wieder corona-bedingte Einschränkungen und Engpässe in den Lieferketten. PUMA, nach Nike und adidas der drittgrößte Sportartikelhersteller der Welt, kam durch die schwere Zeit aber deutlich besser als seine großen Kontrahenten. Während adidas jüngst ein Umsatzwachstum für 2021 zwischen 17 und 18 Prozent in Aussicht stellte, musste Nike seine Prognose sogar senken und geht für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende Mai) nun von einem mittleren einstelligen Zuwachs aus.
Ein Umsatzwachstum von 32 Prozent wird PUMA 2022 zwar nicht wieder erzielen können, doch rechnet der Sportartikelhersteller auch im laufenden Geschäftsjahr mit einem knapp zweistelligen Umsatzwachstum. Langfristig will der Konzern In den nächsten Jahren näher an die dominierenden Marktführer Nike und adidas herankommen. Laut PUMA-Chef Gulden hat Puma in jedem Fall das Potenzial, auf mehr als 10 Milliarden Euro Umsatz zu kommen.
Die PUMA-Aktie ist inzwischen deutlich von ihrem im November erreichten Rekordhoch bei 115,40 Euro zurückgekommen, womit sich langfristig orientierten Anlegern noch einmal eine gute Gelegenheit zum Einstieg bieten könnte. Zudem liegt bereits eine überverkaufte Marktphase vor, was die Chancen auf eine Erholungsbewegung vergrößert. In einem freundlichen Marktumfeld sollte das Oktober-Tief bei 94,70 Euro durchaus wieder erreichbar sein. Das Chartbild würde sich allerdings erst wieder gravierender aufhellen, wenn auch der 200-Tage-Durchschnitt überquert wird, der aktuell bei 100,93 Euro verläuft. Das Zwischenhoch vom Februar 2020 bei 84,30 Euro scheint dem Verkaufsdruck von heute Morgen standgehalten zu haben. Eine weitere Unterstützung würde am Januar-Tief bei 78,72 Euro auftauchen.