Der Chemieriese BASF ist stark von der Konjunktur abhängig. Aktuell läuft es zwar noch nicht wieder rund, doch könnte sich unter langfristigen Aspekten aktuell eine hervorragende Einstiegsgelegenheit bieten.

BASF – Stand: 12.08.2020

Die Coronavirus-Pandemie hat der Weltwirtschaft schwer geschadet. Stark von der Konjunktur abhängige Unternehmen hat es dabei besonders hart getroffen. Und kaum ein Bereich ist stärker von der Konjunktur abhängig als die Chemiebranche. Der Ludwigshafener Chemieriese BASF hat dies in den vergangenen Monaten zu spüren bekommen.

Der weltgrößte Chemiekonzern erzielte im zweiten Quartal einen Umsatz von 12,68 Milliarden Euro, was das Ergebnis des Vorjahres um 12,4 Prozent verfehlte. Das operative Ergebnis (EBIT) sank im Vergleich zum Vorjahr sogar um 77 Prozent auf 226 Millionen Euro. Nach Steuern musste BASF aufgrund einer nicht zahlungswirksamen Wertberichtigung der Beteiligung Wintershall Dea sogar einen Fehlbetrag von 878 Millionen Euro ausweisen, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 5,95 Milliarden Euro erwirtschaftet wurde. Die Wertberichtigung in Höhe von rund 800 Millionen Euro resultierte aus niedrigeren Öl- und Gaspreisprognosen sowie veränderten Einschätzungen von Reserven.

Das Problem der Chemiebranche ist, dass die Unternehmen meist Zwischenprodukte für andere Unternehmensbereiche herstellen. Und da die Konjunktur noch längst nicht wieder auf Hochtouren läuft, ist die Nachfrage nach Chemieprodukten aus fast allen Bereichen weiterhin schwach. Vor allem die Automobilbranche, die für BASF besonders wichtig ist, befindet sich noch in der Talsohle. BASF rechnet daher auch im laufenden dritten Quartal noch nicht mit einer wesentlichen Besserung der Geschäftsentwicklung. Wegen der nach wie vor unsicheren Situation wagte der Chemieriese auch noch immer keine Prognose für das Gesamtjahr.

Natürlich machte sich die jüngste Entwicklung im Kurs der BASF-Aktie bemerkbar. Mit einem Kurs von aktuell 50,97 Euro notiert das Papier des Chemieriesen seit Jahresanfang noch immer um fast 25 Prozent im Minus. Im deutschen Leitindex DAX schneiden nur die Aktien des Triebwerksbauers MTU Aero Engines und der insolventen Wirecard schlechter ab. Wer allerdings einen Wert mit erheblichen Erholungspotenzial sucht, dürfte mit der BASF-Aktie bestens bedient sein. Fängt die Konjunktur erst einmal an, sich nachhaltig zu erholen, dürften die Chemieunternehmen und vor allem der größte Player der Branche dies besonders stark spüren. Was interessierte Anleger jedoch mitbringen sollten, ist Geduld. Es könnte eine Zeit dauern, bis die BASF-Aktie wieder Kurse jenseits der 80-Euro-Marke sehen wird. Versüßt werden könnte die Wartezeit allerdings mit einer üppigen Dividendenrendite von derzeit beinahe 7 Prozent.

Wer so lange nicht warten möchte, kann auf eine kurzfristige Erholung spekulieren. Kann die Aktie das Zwischenhoch vom 23. Juli bei 54,24 Euro überqueren, wäre zunächst Platz bis zum vielbeachteten 200-Tage-Durchschnitt bei 55,71 Euro, ehe das Verlaufshoch vom 8. Juni bei 58,40 Euro in den Fokus rücken würde.  Ein Unterschreiten des jüngsten Zwischentiefs bei 46,59 Euro würde das kurzfristige Chartbild jedoch wieder deutlich trüben.

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