Der US-Pharma- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson hat einen aussichtsreichen Coronavirus-Impfstoff in der Pipeline, der im Gegensatz zu den meisten Impfstoffen der Konkurrenz mit nur einer Impfdosis auskommt. Doch neben der Impfstoff-Fantasie kann der Wert auch mit einer soliden Dividendenrendite punkten.

Der US-Pharma- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson hat die Coronakrise bisher recht gut überstanden. Nach einem guten ersten Quartal brach der Umsatz im zweiten Quartal zwar etwas deutlicher ein, doch lief das im September zu Ende gegangene dritte Quartal wieder recht ordentlich. Insgesamt steht im aktuellen Geschäftsjahr nach neun Monaten ein leichter Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum von knapp 2 Prozent auf 60,1 Milliarden US-Dollar zu Buche. Aufgrund von Kosteneinsparungen stieg der Gewinn nach neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 16,8 Prozent auf 12,98 Milliarden Dollar.

Johnson & Johnson – Stand: 08.12.2020

Johnson & Johnson hat mehrere Medikamente auf dem Markt, die zu den sogenannten Blockbustern (mehr als eine Milliarde US-Dollar Umsatz pro Jahr) zählen. Zudem hat der Konzern einige potenzielle Blockbuster in der Forschungs-Pipeline. Dazu könnte sich auch ein von der Tochtergesellschaft Janssen Pharmaceuticals entwickelter Coronavirus-Impfstoff befinden. Für den Impfstoff wurde bereits ein rollierendes Zulassungsverfahren aufgenommen. Dabei werden neue Untersuchungsergebnisse laufend an die Behörden weitergeleitet, die sich so von der Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs schneller ein Bild machen können. Erste Studienauswertungen haben positive Ergebnisse gezeigt. Der Vorteil des Impfstoffs: Bereits nach einer einmaligen Impfung wiesen die Probanden eine deutliche Antikörper- und Immunzellbildung auf. Am gestrigen Dienstag erklärte der Pharmakonzern, er könnte früher als bislang angenommen – voraussichtlich bis Januar – weitere Daten zu seinem Corona-Impfstoff vorlegen. Die Chancen, dass früh im Jahr 2021 ein weiterer Corona-Impfstoff auf dem Markt kommen könnte, sind somit deutlich gestiegen.

Johnson & Johnson ist allerdings zu groß, als dass der Impfstoff für ein gewaltiges Umsatzwachstum sorgen könnte. Im Gegensatz zu vielen anderen Konzernen hat Johnson & Johnson zudem angekündigt, seinen Impfstoff zum Selbstkostenpreis anbieten zu wollen. Der Impfstoff wird somit wenig zum Gewinn beisteuern, doch wird sich der Konzern auch bei diesem Schritt sicher etwas gedacht haben. Das bestehende Portfolio und die Produkt-Pipeline sollten allerdings so aufgestellt sein, dass der Konzern langfristig weiter wachsen kann.

Der Pharmakonzern hat aber noch deutlich mehr zu bieten. Er zahlt bereits seit 76 Jahren konstant eine Dividende. In den vergangenen 58 Jahren ist diese sogar stetig gestiegen. Gegenwärtig schüttet Johnson & Johnson eine Quartalsdividende von 1,01 US-Dollar je Aktie aus. Auf das Jahr hochgerechnet beträgt die Dividendenrendite auf dem aktuellen Kursniveau somit immerhin 2,67 Prozent. Und auch charttechnisch ist die Aktie interessant. Das Rekordhoch vom April bei 157,00 Dollar ist nicht mehr weit entfernt.

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