Die Geschäfte beim Chemieriesen BASF laufen wieder deutlich besser. Die vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal konnten mehr als überzeugen. Vor allem die Kunststoffsparte boomt. Der Konzern hob seine Jahresziele deutlich an.
Die Weltwirtschaft erholt sich weiter von den Folgen der Coronavirus-Pandemie. Besonders kräftig zu spüren bekommt dies in der Regel die Chemiebranche, denn als Vorlieferant für fast alle anderen Branchen ist die Chemie mit der gesamten Wirtschaft eng vernetzt und profitiert dementsprechend stark auf eine konjunkturelle Erholung.
Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF bestätigte jüngst diese Regel. Der weltgrößte Chemiekonzern konnte im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2021 an die gute Entwicklung seit dem vierten Quartal 2020 anknüpfen. Von April bis Juni steigerte BASF seinen Umsatz im Vergleich zum pandemiebedingt schwachen Vorjahresquartal nach vorläufigen Zahlen um 55,8 Prozent auf 19,75 Milliarden Euro. Die durchschnittlichen Analystenerwartungen von 17,16 Milliarden Euro konnte BASF damit deutlich übertreffen. Mit einem operativen Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen von 2,36 Milliarden Euro dürfte der Chemiekonzern im zweiten Quartal aller Voraussicht nach ebenfalls voll überzeugt haben – Analysten hatten im Konsens mit weniger als 2 Milliarden Euro gerechnet. Im Vorjahreszeitraum belief sich das EBIT vor Sondereinflüssen gerade einmal bei 226 Millionen Euro.
BASF begründete die erfreuliche Geschäftsentwicklung mit einer höheren Nachfrage und gestiegenen Preisen. Vor allem das Kunststoffgeschäft boomt und sorgte für kräftigen Rückenwind. Die starke Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2021 animierte den Konzern auch dazu, seine Ziele für das Gesamtjahr anzupassen.
Für das Gesamtjahr 2021 erwartet der Chemieriese nunmehr einen Umsatz zwischen 74 Milliarden und 77 Milliarden Euro, was einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von etwa 25 bis 30 Prozent entspräche. Zuvor hatte BASF Erlöse zwischen 68 Milliarden und 71 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Beim operativen Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen wird neu mit einem Wert zwischen 7,0 Milliarden und 7,5 Milliarden Euro gerechnet, was in etwa eine Verdoppelung des Vorjahresergebnisses bedeuten würde. Zuvor wurde ein Wert zwischen 5,0 Milliarden und 5,8 Milliarden Euro angepeilt.
Charttechnisch hat sich die Aktie von ihrem Korrekturtief vom März 2020 bei 37,36 Euro inzwischen kräftig erholt. Im April kletterte das Papier auf sein bisheriges Jahreshoch bei 72,88 Euro, ehe es in eine Konsolidierungsphase überging. Diese könnte sich dem Ende nähern. Zumindest konnte bereits der seit April etablierte Abwärtstrend nach oben verlassen werden. Auch wurde die 38-Tage-Linie inzwischen wieder überquert, womit sich das Chartbild weiter aufhellte. Die Konsolidierung wäre aber erst beendet, wenn der massive Widerstandsbereich bei 72,60/27,88 Euro nach oben durchbrochen wird. Ein erstes Anlaufziel könnte danach das Zwischentief vom Juli 2017 bei 78,97 Euro sein.