Aktienmärkte im Erholungsmodus
Die vergangene Woche war von einer Erholungsbewegung an den meisten Aktienmärkten geprägt. Nach zwei Wochen mit kräftigen Kursverlusten zeigte sich, dass die Devisenmärkte weiterhin einen entscheidenden Gestaltungsfaktor bei der Performance der jeweiligen Indizes darstellen. Während die US-Indizes dank eines auf ein neues 3-Jahres-Tief gerutschten Dollar-Index das größte Wochenplus seit dem November 2016 verbuchen konnten, hinkten die europäischen Aktienmärkte deutlich hinterher.
Die japanische Börse musste sogar aufgrund des festen Yen Abgaben hinnehmen. Der Fokus der Anleger war vor allem auf die US-Inflationsdaten gerichtet. Diese zeigten sowohl bei den Verbraucherpreisen als auch bei den Importpreisen und den Erzeugerpreisen eine höher als von Experten erwartete Teuerung in der weltgrößten Volkswirtschaft. Die US-Renditen zogen daraufhin auf neue Mehrjahreshochs an, was die Schwäche des Greenback umso erstaunlicher macht. Hier wird vermutlich vom Devisenmarkt bereits der erwartete Anstieg des US-Haushaltsdefizits gespielt. In einer ersten Reaktion auf die zur Wochenmitte hereingekommenen US-Verbraucherpreise sackte der DAX deutlich ab, konnte diese Delle jedoch schnell wieder ausbügeln. Weder die Inflationsdaten noch die weiter anziehenden Anleiherenditen zeigten somit die negative Wirkung auf die Aktienmärkte, die man in den beiden Vorwochen noch beobachten konnte. Veröffentlichte Konjunkturdaten boten derweil ein gemischtes Bild, signalisierten jedoch insgesamt weiterhin einen robusten Konjunkturaufschwung. Die weit fortgeschrittene US-Berichtssaison darf als positiv ausgefallen verbucht werden, während sich in Europa das Bild bei den Bilanzen etwas uneinheitlicher darstellt. Der starke Euro stellt hier einen Belastungsfaktor dar.
In den kommenden Tagen richtet sich der Blick vor allem auf das Protokoll der letzten FOMC-Sitzung sowie den ifo-Geschäftsklimaindex. Daneben kommt hierzulande die Berichtssaison in Schwung. Aus dem DAX präsentieren Deutsche Börse, Deutsche Telekom, Henkel, ProsiebenSat.1 Media, Fresenius Medical Care, Fresenius und BASF ihre Zahlenwerke.