Adidas – Stand Chart: 09.06.2022; Quelle Chart: Investing.com

Adidas-Aktionäre haben derzeit wenig zu lachen. Die Aktie des Herzogenauracher Sportartikelherstellers gehört mit einem Minus seit Jahresanfang von knapp mehr als 27 Prozent zu den schwächsten Werten in deutschen Leitindex DAX in diesem Jahr. Vom Rekordhoch im August 2021 bei 336,25 Euro hat sich die Aktie inzwischen sogar um mehr als 45 Prozent entfernt. Aufgrund der schwachen Entwicklung fliegt der Wert am 20. Juni sogar aus dem europäischen Auswahlindex STOXX Europe 50.

Die strikte Corona-Politik in China hat dem Sportartikelhersteller schwer zugesetzt. Dort waren zuletzt 25 Prozent der eigenen Adidas-Läden und 15 Prozent der Partner-Läden geschlossen. Dies führte dazu, dass der Konzern bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das erste Quartal so eben an einer Gewinnwarnung herumkam. Adidas generierte von Januar bis März Umsätze in Höhe von 5,30 Milliarden Euro, was hauchdünn über dem Wert des Vorjahres lag (5,27 Milliarden Euro). Währungsbereinigt sank der Umsatz jedoch um 3 Prozent. Der Umsatz in China brach um 35 Prozent ein. Selbst der von anhaltend starker Dynamik getriebene Umsatzanstieg in den westlichen Märkten konnte diesen Einbruch nicht kompensieren. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen des Unternehmens brach um 38 Prozent auf 310 Millionen Euro ein.

Der Sportartikelhersteller bestätigte zwar seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das Gesamtjahr, die einen währungsbereinigten Umsatzanstieg zwischen 11 und 13 Prozent sowie einen Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen zwischen 1,8 Milliarden und 1,9 Milliarden Euro vorsehen, doch geht er inzwischen davon aus, sowohl bei Umsatz als auch Gewinn eher das untere Ende der Spanne zu erreichen.

Für langfristig orientierte Anleger erscheint ein Einstieg auf dem aktuellen Niveau jedoch vielversprechend. Zum einen wurden zu Wochenbeginn die Lockdown-Maßnahmen in den chinesischen Millionenmetropolen Shanghai und Peking aufgehoben, womit sich das China-Geschäft schon bald deutlich erholen dürfte. Mut machen sollte auch die Umsatzentwicklung in den westlichen Märkten – in Europa konnten die Erlöse im ersten Quartal auf Jahressicht um 9 Prozent, in Nordamerika um 13 Prozent und Lateinamerika um 38 Prozent gesteigert werden. Das zweite Quartal dürfte zwar noch von den Problemen in China belastet werden, doch dürfte es bereits im dritten Quartal wieder erheblich besser aussehen.

Charttechnisch konnte sich die Aktie zuletzt zwar etwas erholen, doch bewegt sie sich weiterhin in einem intakten Abwärtstrend. Solange dieser nicht nach oben verlassen wird, könnte weiterhin ein Rücksetzer auf das Korrekturtief vom März 2020 bei 162,20 Euro drohen. Wird der aktuell in etwa auf Höhe des März-Hochs bei 220,80 Euro verlaufende Abwärtstrend hingegen nach oben verlassen, würde sich zunächst Erholungspotenzial bis zum vielbeachteten 200-Tage-Durchschnitt eröffnen, der aktuell bei 239,20 Euro verläuft. Danach könnte auch das Zwischentief vom Mai 2021 bei 252,05 Euro wieder in den Fokus rücken.

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