SAP befindet sich auf Wachstumskurs. Zudem steigt der operative Gewinn schneller als der Umsatz. Das begeistert die Investoren.

Ein starkes Kerngeschäft und einen Bereich mit hohen Wachstumsraten – das ist das, was sich die Investoren wünschen. Bei SAP werden beide Wünsche erfüllt. In dem Kerngeschäft, den Software-Lösungen zur Abwicklung von Geschäftsprozessen, verfügt SAP über eine sehr gute Marktstellung. Als Wachstumsbereich gilt das Cloud-Computing. Die interne und externe Kommunikation sowie die Datenspeicherung werden künftig über Clouds erfolgen.
Im Jahr 2012 stellte das Walldorfer Unternehmen die Cloud-Plattform auf einer Entwicklerkonferenz vor. Daraus entwickelte sich ein Bereich, der im Vorjahr 5,03 Milliarden Euro zum Gesamtumsatz von 24,74 Milliarden Euro beitrug. Der Konzern erzielte 2018 einen operativen Gewinn von 7,16 Milliarden Euro. Für das erste Quartal 2019 meldete SAP zudem sehr gute Zahlen. Positiv wurde von den Aktionären der Anstieg der operativen Gewinnmarge um vier Prozentpunkte auf rund 24 Prozent aufgenommen.

Das Cloud-Geschäft mit seinen höheren Margen trug wesentlich zu dem Margenanstieg bei. Der Vorstand des Unternehmens erwartet zudem, dass der hochprofitable Cloud-Bereich in den kommenden Jahren kräftig wächst. In diesem Jahr rechnet SAP mit einem Cloud-Umsatz von 6,7 bis 7 Milliarden Euro, 2020 mit 8,6 bis 9,1 Milliarden Euro. Für 2023 erwartet die Führung von SAP einen Umsatz im Cloud-Bereich von mehr als 15 Milliarden Euro und einen gesamten Konzernumsatz rund 35 Milliarden Euro.

Entsprechend positiv beurteilen die Analysten die Aktie. Es gibt 21 Kauf-, elf Halte- und nur zwei Verkaufsempfehlungen. Die Analysten prognostizieren für 2019 einen Gewinn pro Aktie von 4,88 Euro. Für 2020 erwarten sie einen Anstieg um 11,3 Prozent auf 5,43 US-Dollar. Das 2020er-KGV liegt bei 20,8.
Charttechnisch kennt die Aktie seit Jahresanfang fast nur den Weg nach oben und kletterte erst im April bei 117,08 Euro auf ein Allzeithoch. Danach setzte eine wohlverdiente Konsolidierungsphase ein, die noch immer anhält. Die alte Bestmarke vom September bei 108,52 Euro bot dem Papier zuletzt Halt, weshalb der Wert nach unten solide abgesichert erscheint. Wird das Hoch herausgenommen, ist die Konsolidierung beendet und der Weg zu neuen Rekordhöhen frei.