DAX markiert 6-Wochen-Hoch
Ungeachtet reichlich vorhandener geopolitischer Störfaktoren und schwacher Konjunkturdaten konnte der deutsche Aktienmarkt in der vergangenen Woche seine Kurserholung fortsetzen. Auf Wochensicht kletterte der Leitindex DAX um rund 1,6 Prozent und erreichte den höchsten Stand seit Ende Februar. Der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China und die hierdurch bestehenden Abwärtsrisiken für das globale Wachstum gerieten zuletzt etwas in den Hintergrund. Dafür traten andere durch US-Präsident Donald Trump ausgelöste Spannungsfelder in den Vordergrund. Nachdem die Verhängung von Sanktionen gegen mehrere russische Oligarchen und Firmen zu einem Kurssturz am russischen Aktienmarkt und des Rubel sowie einer Rally bei Aluminium und Palladium geführt hatte, trat im weiteren Wochenverlauf die Gefahr einer Eskalation der Lage im Nahen Osten in den Anlegerfokus und führte zu einem Wochenanstieg von über 8 Prozent bei den Ölpreisen. Letztlich konnte jedoch weder die Androhung eines Raketenangriffs auf Syrien via Trump-Tweet noch dessen Vollzug am Wochenende die Aktienmärkte von ihrem Erholungskurs abbringen. Da eine direkte militärische Auseinandersetzung zwischen den USA und Russland ausblieb und die Aktion anschließend als einmalig bezeichnet wurde, konnten die Anleger dieses Thema zum Wochenstart bereits wieder abhaken. Sie setzen auf eine weiter robuste Konjunktur dank niedriger Arbeitslosenquoten und auf positive Impulse von der angelaufenen und bislang sehr erfreulichen US-Berichtssaison.
In den kommenden Tagen richtet sich der Blick von der Makroseite vor allem auf die Verbraucherpreise in der Eurozone (Mittwoch), den Philadelphia Fed Index (Donnerstag), die Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone (Montag) sowie den ifo-Geschäftsklimaindex (Dienstag). Unternehmensseitig läuft hierzulande die Saison der Hauptversammlungen und Dividenden in die heiße Phase. In den USA nimmt die Berichtssaison weiter Fahrt auf. Aus dem DAX wird SAP am Dienstag sein Zahlenwerk für das erste Quartal präsentieren.