Nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2019 wollte der Gesundheitskonzern Fresenius eigentlich schnell in die Erfolgsspur zurückfinden. Doch auch das Jahr 2020 hat sich wegen der Coronavirus-Pandemie als äußerst herausfordernd erwiesen. 2021 ist dem Konzern jedoch die Rückkehr auf dem Wachstumspfad gelungen.

Fresenius – Stand: 07.04.2022

Der Krankenhausbetreiber musste in der jüngeren Vergangenheit Operationen verschieben, um Intensivbetten für Corona-Patienten freizuhalten. Zudem verhagelten strenge Hygieneauflagen die Bilanz. Vor allem die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) hatte schwer mit der Coronakrise zu kämpfen und musste eine erhöhte Sterberate bei seinen Dialyse-Patienten feststellen. Fresenius konnte 2020 zwar ein kleines Umsatzwachstum von 2 Prozent erzielen, doch ging das bereinigte Konzernergebnis um 4 Prozent zurück. Die Rückkehr auf den Wachstumspfad musste Fresenius daher auf 2021 verschieben.

Trotz anhaltendem Gegenwind bei Fresenius Medical Care konnte Fresenius im Geschäftsjahr 2021 den Umsatz währungsbereinigt um 5 Prozent auf 37,5 Milliarden Euro steigern. Das Konzernergebnis legte im gleichen Tempo auf 1,87 Milliarden Euro zu. Ähnlich kräftig soll es auch in den kommenden beiden Jahren aufwärts gehen – Fresenius peilt bis 2023 ein organisches Umsatzwachstum von jährlich 4 bis 7 Prozent an.

Fresenius wartet mit eher durchwachsenden Wachstumsraten auf. Und auch die Aktie hat sich in den vergangenen Jahren eher unterdurchschnittlich entwickelt. Und dennoch bietet sich dem Anleger unter langfristigen Aspekten auf dem aktuellen Kursniveau eine vielversprechende Einstiegsgelegenheit. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 10 ist Fresenius an der Börse alles andere als zu teuer. Zudem gehört Fresenius zu den wenigen Unternehmen in Deutschland, die die US-amerikanische Definition eines „Dividendenaristokraten“ erfüllen – Fresenius hat seit 1993 seine Dividendenausschüttung in jedem Jahr erhöht. Für das abgelaufene Geschäftsjahr erhöhte der Konzern die Ausschüttung erneut um 0,04 Euro auf 0,92 Euro je Aktie. Bei einem Kurs von aktuell 33,29 Euro ergibt sich eine solide Dividendenrendite von 2,76 Prozent.

Das Chartbild hat sich zuletzt wieder deutlich aufgehellt, nachdem der Widerstandsbereich bei 32,94/32,91 Euro, der aus den Tiefpunkten vom Februar und Dezember 2021 resultierte, überquert werden konnte. Zudem verlief in etwa hier auch die 38-Tage-Linie. Auf der Oberseite hat sich damit weiteres Erholungspotenzial bis etwa 35,50 Euro eröffnet, wo aktuell der seit August etablierte Abwärtstrend verläuft. Kann der Abwärtstrend nach oben verlassen werden, wäre sogar Platz bis zum Februar-Hoch bei 38,11 Euro, ehe der 200-Tage-Durchschnitt bei aktuell 38,57 Euro in den Fokus rücken würde. Das Chartbild würde sich hingegen gravierend eintrüben, sollte das jüngste Korrekturtief bei 26,69 Euro unterschritten werden.

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