Die eskalierenden Handelskonflikte belasten die Aktienmärkte
Wieder einmal kam der Impuls für den Kursrutsch an den Börsen rund um den Globus aus den USA. Nachdem die USA, Mexiko und Kanada sich auf ein Handelsabkommen einigten, ließ US-Präsident Donald Trump nun den Handelsstreit gegen Mexiko wieder aufleben. Als Grund für die Ankündigung neuer Zölle führte Trump die Zuwanderung von illegalen Migranten aus Mexiko an.
Hauptverlierer sind die Autobauer mit Werken in Mexiko. Die Aktien von Daimler, Volkswagen, Toyota, Nissan, Honda und Mazda gaben in der Vorwoche deutlich nach. Der Handelskonflikt mit China gewinnt zudem an Schärfe. Nachdem die USA Chinas Technologieunternehmen den freien Zugang zu ihrem Markt verwehren, erwägt nun China einen Lieferstopp von seltenen Erden an die USA. Die US-Technologieunternehmen benötigen die 17 chemischen Elemente für die Produktion von elektronischen Gütern und Waffensystemen.
Der Handelskrieg eskaliert. Befürchtet wird, dass nach China und Mexiko Europa zum nächsten Ziel des US-Präsidenten wird. Damit wächst die Gefahr, dass immer mehr Produktions- und Handelsketten rund um den Globus zerreißen. Das dürfte das Wachstumstempo der Weltwirtschaft weiter schmälern, was wiederum die Gewinne der Unternehmen belastet. Entsprechend schichteten die Investoren in der Vorwoche weiter von Aktien in Anleihen um, was wiederum zu sinkenden Zinsen führte.
Mittlerweile werden wieder Staatsanleihen im Wert von 12 Billionen US-Dollar negativ verzinst. Das entspricht in etwa dem Allzeithoch im Jahr 2016. Damals erreichte die Quantitative-Easing-Politik der Europäischen Zentralbank ihren Höhepunkt. Auch die US-Notenbank ist besorgt. Die Investoren erwarten mittlerweile eine Senkung der Leitzinsen. Aktuell liegt der Fed-Funds-Satz bei rund 2,4 Prozent. Basierend auf den Fed Funds Futures dürfte er bis Ende 2019 auf unter zwei Prozent fallen. Die Normalisierung der Geldpolitik rückt wieder in die Ferne.
Die Zweifel an der Robustheit der wirtschaftlichen Entwicklung der USA nehmen zu. In der Eurozone herrscht wirtschaftliche Flaute. In China schwächt sich das Wachstum ab. Die Geldpolitik bemüht sich, die Auswirkungen der Wachstumsabschwächung und der Handelskonflikte auf die Märkte abzumildern. Verhindern können die Notenbanken den Kursrückgang bei Aktien jedoch nicht. In den kommenden Monaten könnte der Trend an den Aktienmärkten eher nach unten zeigen.