DAX steigt auf 3-Wochen-Hoch
Der deutsche Aktienmarkt konnte sich in den vergangenen Tagen bei relativ geringen Ausschlägen weiter erholen. Als unterstützender Faktor wirkte vor allem ein Rückgang der Anleiherenditen, was Aktien im Gegenzug attraktiver erscheinen lässt. So gab die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen um sechs Basispunkte auf ein 3-Wochen-Tief bei 0,65 Prozent nach. Auch der Euro neigte zur Schwäche und stützte damit den exportlastigen DAX, der knapp ein neues 3-Wochen-Hoch erklimmen konnte. Deutlichere Zugewinne blieben jedoch aus. Konjunkturseitig überwogen die negativen Aspekte. So gab der ifo-Geschäftsklimaindex von zuvor 117,6 auf 115,4 Punkte nach. Analysten hatten im Schnitt einen geringeren Rückgang auf 117,0 Zähler erwartet. Sowohl die konjunkturelle Lage als auch die Erwartungen verschlechterten sich. Auch die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone waren rückläufig und blieben hinter den Markterwartungen zurück. Den befragten Firmenchefs bereiteten vor allem die deutlich gestiegenen Zinsen sowie die protektionistische Politik von US-Präsident Donald Trump Sorgen. Die hierzulande nunmehr auf Hochtouren laufende Berichtssaison lieferte derweil Licht und Schatten. Im DAX konnten Deutsche Börse, Henkel und ProSiebenSat.1 Media überzeugen, während die Zahlen von Deutsche Telekom und Volkswagen mit Abschlägen quittiert wurden.
In den kommenden Tagen richtet sich der Blick vor allem auf die Verbraucherpreise in der Eurozone sowie die Industrie-Einkaufsmanagerindizes für Deutschland, die Eurozone und die USA. Für eine gewisse Zurückhaltung unter den Marktteilnehmern könnten zudem die am Sonntag stattfindenden Wahlen in Italien und die am selben Tag anstehende Bekanntgabe des Ergebnisses der Abstimmung der SPD-Mitglieder über den Koalitionsvertrag sorgen. Die Berichtssaison deutscher Unternehmen setzt sich vor allem in der zweiten und dritten Reihe fort. Aus dem DAX legen lediglich Bayer, Beiersdorf und Vonovia ihre Zahlenwerke vor.