Gold und Anleiherenditen haussieren

Der exportlastige DAX hat es weiterhin nicht leicht. Während die US-Indizes gestützt von einem einbrechenden US-Dollar auf immer neue Rekordstände getrieben werden, notiert der DAX belastet vom haussierenden EUR/USD noch rund 2,3 Prozent unterhalb der im November markierten Bestmarke. Am Frei­tag brach das Währungspaar dynamisch über die Hürde des September-Hochs bei 1,2092 USD auf ein 4-Jahres-Hoch aus und ging zum Wochenauftakt bereits mit der Marke von 1,23 USD auf Tuchfühlung. Besser als erwartete Konjunkturdaten aus der Eurozone sowie ein als falkenhaft wahr­genommenes Protokoll der letzten geldpoliti­schen Sitzung der EZB waren die Triebfeder für den Kursaufschwung der Gemeinschaftswährung. Daneben zog ein kräftiger Anstieg der Anleiherenditen jenseits und diesseits des Atlantiks die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. So stieg die Rendite zweijähriger US-Anleihen erstmals seit 2008 über 2 Prozent und liegt damit oberhalb der Dividendenrendite des S&P 500. Letzteres ist historisch extrem außergewöhnlich und macht Dividendenpapiere im Verhältnis zu Anleihen zunehmend weniger attraktiv. Mit Blick auf die fünfjährigen und zehnjährigen US-Papiere rief der “Bond-König” Bill Gross gar das Ende des jahrzehntelangen Bullenmarkts aus, da die entsprechenden Trend­linien gebrochen wurden. Ferner sorgte ein – kurze Zeit später von anderer Seite dementierter – Bloomberg-Bericht für Irritationen, wonach China vorhabe, seine Käufe von US-Staatsanleihen zu reduzieren oder einzustellen. Der US-Aktienmarkt zeigte sich hiervon jedoch unbeeindruckt, was am im Gegenzug deutlich gefallenen US-Dollar gelegen haben dürfte. Die Schwäche des Greenback wiederum beförderte den Goldpreis auf ein 4-Monats-Hoch über 1.240 USD.
In den kommenden Tagen stehen vor allem die US-Industrieproduktion (Mittwoch) sowie der Philadelphia-Fed-Index (Donnerstag) im Fokus. Unternehmensseitig kommt die US-Berichtssaison für das vierte Quartal ins Laufen und zieht die Aufmerksamkeit auf sich.