Börsenbarometer lässt 13.000er-Marke hinter sich
Der deutsche Aktienmarkt setzte seinen Kursaufschwung in der vergangenen Woche ungeachtet der diversen geopolitischen Risiken fort. Schützenhilfe kam vor allem vom weiter schwächelnden Euro. Die Gemeinschaftswährung fiel gegenüber dem US-Dollar auf ein Jahrestief von 1,1717 USD. Vom im Februar notierten Mehrjahreshoch hat das Devisenpaar damit bereits rund 6,7 Prozent an Wert verloren, was vor allem für die exportlastigen Titel hilfreich ist. Den Anlass für die jüngste Kursschwäche der Gemeinschaftswährung boten Nachrichten aus Italien. Dort schmiedeten die europakritischen Parteien Fünf Sterne und Lega rund zwei Monate nach den Parlamentswahlen eine Koalition. Nach außen dringende und fiskalpolitisch hanebüchen anmutende Punkte aus dem Koalitionsentwurf sorgten für eine Welle der Risikoaversion, die sich vor allem in einer Ausweitung der Spreads zwischen als sicherer Hafen geltenden deutschen Bundesanleihen und italienischen Papieren bemerkbar machte. Zwar zeichnete sich nach beschwichtigenden Stellungnahmen seitens der Verhandlungsführer ab, dass es mit Blick auf das offizielle Regierungsprogramm nicht ganz so wild kommen wird. Doch erscheint es absehbar, dass es mit der neuen Regierung des hoch verschuldeten Landes zu großen europapolitischen Spannungen kommen wird. Mit Blick auf die deutschen Konjunkturdaten setzte sich der schwache Eindruck der letzten Monate mit einem hinter der Markterwartung zurückbleibenden BIP für das erste Quartal fort. Statt um erwartete 0,4 Prozent wuchs die heimische Wirtschaft im Berichtszeitraum lediglich um 0,3 Prozent. Daneben stand nachrichtlich vor allem die am Wochenende bekannt gegebene Grundsatzeinigung im Handelsstreit zwischen China und den USA im Anlegerfokus und sorgte an den Aktienmärkten für moderaten Rückenwind. In den kommenden Tagen richtet sich der Blick zunächst auf die europäischen Einkaufsmanagerindizes sowie das Protokoll der letzten FOMC-Sitzung am Mittwoch. Am Freitag könnten dann der ifo-Geschäftsklimaindex und die US-Daten zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter für Impulse sorgen.