An den internationalen Finanzmärkten ist wieder etwas Ruhe eingekehrt. Während die US-Börsen jedoch auf neue Rekordhöhen stürmten, herrschte an den europäischen Börsen Zurückhaltung.
In der zurückliegenden Woche ist an den Finanzmärkten merkliche Ruhe eingekehrt. Es gab wenig Störfeuer, weshalb sich an den US-Börsen die Rekordfahrt munter fortsetzte. Egal ob Dow Jones, S&P 500 oder NASDAQ 100, alle wichtigen US-Indizes zogen ihre Siebenmeilenstiefel an und erreichten neue historische Bestmarken. In Washington haben die USA und China endlich ein erstes Handelsabkommen unterzeichnet, wenn es sich auch nur um ein Teilabkommen handelt. Zudem startete in den USA die nächste Berichtssaison, die bereits die eine oder andere positive Überraschung parat hatte. So erwirtschafte die US-Investmentbank JPMorgen im vergangenen Geschäftsjahr einen beeindruckenden Gewinn in Höhe von 36,4 Milliarden US-Dollar (etwa 32,8 Milliarden Euro). Zum Vergleich: Deutsche Bank und Commerzbank kommen gemeinsam gerade einmal auf eine Marktkapitalisierung von 22 Milliarden Euro.
Während die US-Börsen feierten, hielten sich die Anleger in Europa merklich zurück. Sie monierten, dass das Phase-1-Abkommen zwischen den USA und China kein weitreichendes Handelsabkommen, sondern eher ein Waffenstillstand sei, denn die bereits gegenseitig verhängten Zölle bleiben zunächst im Wesentlichen bestehen. Der DAX kletterte zwar auf ein frisches 23-Monats-Hoch, doch fehlten ihm bis zum Rekordhoch aus dem Jahr 2018 etwa 40 Punkte. Zwischenzeitlich drückte auch ein Medienbericht auf die europäischen Börsen, laut dem die US-Regierung mit der Verhängung von 25-prozentigen Autozöllen drohe, sollten Großbritannien, Frankreich und Deutschland den Iran nicht formell beschuldigen, den Atomvertrag aus dem Jahr 2015 gebrochen zu haben. Bisher kamen hierzu jedoch keine konkreten Aussagen. Lediglich EU-Handelskommissar Phil Hogan sagte, er sei zuversichtlich, dass die Streitfragen im Handel mit den USA gelöst werden könnten.
Zum Start in die neue Woche hob sich dann die Stimmung wieder. Für Optimismus sorgten Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte. Zwar wuchs die chinesische Wirtschaft 2019 nur um 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit so langsam wie seit 30 Jahren nicht mehr, doch lassen starke Daten aus der Industrie und vom Einzelhandel hoffen, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt die Talsohle durchschritten haben könnte. Die Industrieproduktion stieg im Dezember auf Jahressicht um 6,9 Prozent (Erwartung: 5,9 Prozent) – die Umsätze im Einzelhandel stiegen um 8,0 Prozent (Erwartung: 7,8 Prozent).
Konjunkturseitig stehen in dieser Woche vor allem die Daten von den Einkaufsmanagern im Fokus. Dass die Europäischen Zentralbank auf ihrer Zinssitzung neue Maßnahmen bekanntgeben wird, gilt als unwahrscheinlich. Die neue EZB-Chefin Christine Lagarde hatte jüngst angekündigt, die Geldpolitik der EZB auf den Prüfstand zu stellen und jeden Stein umzudrehen. Mit Ergebnissen der Prüfung dürfte aber erst in einigen Monaten zu rechnen sein. Vorher dürfte es wohl kaum zu einem geldpolitischen Strategiewechsel kommen.
Blick auf die Märkte
MARKTDATEN
(Stand: 21.01.2020, 11:30 Uhr, Quelle: vwd)
Basiswert |
Stand |
Veränderung zu Vorwoche (nominal) |
Veränderung zur Vorwoche (in Prozent) |
DAX |
13.491,30 |
+18,84 |
+0,14 % |
MDAX |
28.627,26 |
+206,60 |
+0,73 % |
TecDAX |
3.149,12 |
+55,77 |
+1,80 % |
Euro STOXX 50 |
3.769,36 |
-5,85 |
-0,15 % |
Nikkei 225 |
23.864,56 |
-160,61 |
-0,67 % |
Dow Jones |
29.348,10 |
+441,05 |
+1,53 % |
NASDAQ 100 |
9.173,73 |
+103,09 |
+1,14 % |
Gold |
1.556,22 |
+13,03 |
+0,84 % |
Silber |
18,00 |
+0,24 |
+1,37 % |
Rohöl (Brent) |
64,34 |
+0,09 |
+0,14 % |
EUR/USD |
1,1109 |
-0,0021 |
-0,19 % |
AUSGEWÄHLTE WIRTSCHAFTSDATEN
(Stand: 21.01.2020, Quelle: finanzen.net)
Datum |
Relevanz |
Uhrzeit |
Land* |
Indikator |
Zeitraum |
Mi, 22.01.20 |
3 |
16:00 |
US |
Verkauf bestehender Häuser in Mio. |
Dez |
Do, 23.01.20 |
3 |
00:50 |
JP |
Exporte |
Dez/Jahr |
Do, 23.01.20 |
3 |
00:50 |
JP |
Importe |
Dez/Jahr |
Do, 23.01.20 |
3 |
13:45 |
EU |
EZB-Zinsentscheid (Tendersatz) |
|
Do, 23.01.20 |
3 |
13:45 |
EU |
EZB-Zinsentscheid (Einlagensatz) |
|
Do, 23.01.20 |
3 |
14:30 |
US |
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in Tsd. |
Vorwoche |
Fr, 24.01.20 |
3 |
09:15 |
FR |
Einkaufsmanagerindex Industrie |
Jan |
Fr, 24.01.20 |
3 |
09:15 |
FR |
Einkaufsmanagerindex Dienstleister |
Jan |
Fr, 24.01.20 |
3 |
09:30 |
DE |
Einkaufsmanagerindex Industrie |
Jan |
Fr, 24.01.20 |
3 |
09:30 |
DE |
Einkaufsmanagerindex Dienstleister |
Jan |
Fr, 24.01.20 |
3 |
10:00 |
EU |
Einkaufsmanagerindex Industrie |
Jan |
Fr, 24.01.20 |
3 |
10:00 |
EU |
Einkaufsmanagerindex Dienstleister |
Jan |
Fr, 24.01.20 |
3 |
10:30 |
UK |
Einkaufsmanagerindex Industrie |
Jan |
Fr, 24.01.20 |
3 |
10:30 |
UK |
Einkaufsmanagerindex Dienstleister |
Jan |
Fr, 24.01.20 |
3 |
15:45 |
US |
Einkaufsmanagerindex Industrie |
Jan |
Fr, 24.01.20 |
3 |
15:45 |
US |
Einkaufsmanagerindex Dienstleister |
Jan |
Mo, 27.01.20 |
3 |
10:00 |
DE |
ifo Geschäftsklimaindex |
Jan |
Mo, 27.01.20 |
3 |
10:00 |
DE |
ifo Geschäftslage |
Jan |
Mo, 27.01.20 |
3 |
10:00 |
DE |
Ifo Geschäftserwartungen |
Jan |
Mo, 27.01.20 |
3 |
16:00 |
US |
Neubauverkäufe in Tsd. |
Dez |
* Länderabkürzungen (ISO 3166): US = USA, JP = Japan, EU = Eurozone, FR = Frankreich, DE = Deutschland, UK = Vereinigtes Königreich
AUSGEWÄHLTE UNTERNEHMENSDATEN
(Stand: 21.01.2020, Quelle: finanzen.net)
Datum |
Unternehmen |
Zeitraum |
Di, 21.01.20 |
Netflix |
Q4/2019 |
Di, 21.01.20 |
UBS |
Q4/2019 |
Mi, 22.01.20 |
Johnson & Johnson |
Q4/2019 |
Do, 23.01.20 |
Intel |
Q4/2019 |
Do, 23.01.20 |
Procter & Gamble |
Q2/2020 |
Fr, 24.01.20 |
American Express |
Q4/2019 |
Di, 28.01.20 |
3M |
Q4/2019 |
Di, 28.01.20 |
Apple |
Q1/2020 |
Di, 28.01.20 |
Pfizer |
Q4/2019 |
Di, 28.01.20 |
SAP |
Q4/2019 |