Eine Grundlage des Risk- und Money-Managements
Das Risiko- und Money-Management gilt als eine der wichtigsten Fertigkeiten für nachhaltig erfolgreiche Geldanlagen. Denn kein Trader sollte davon ausgehen, dass jede Position für ihn laufen wird. Im Gegenteil: Kurse können natürlich nicht nur steigen, sondern genauso gut auch fallen. Und da niemand in der Lage ist, die Zukunft vorherzusagen, sind auch Verlust-Trades niemals auszuschließen. Sie gehören einfach zu den täglichen Risiken eines aktiven Traders.
Die Risiken einer Geldanlage lassen sich in sogenannte systematische und unsystematische Risiken aufteilen. Systematische Risiken, zu denen beispielsweise das allgemeine Marktumfeld, die Zinspolitik oder politische Ereignisse zählen, sind von Tradern nicht beeinflussbar. Unsystematische Risiken hingegen können vom Trader durch Fachwissen, Diversifikation und natürlich das Risiko- und Money-Management behoben werden.
Vor allem Anfängern sollte deshalb folgendes klar sein: Ein Schlüssel zum Börsenerfolg ist es, mögliche Verluste durch verschiedene Methoden zu begrenzen, denn genau dieser Aspekt – die Höhe des Verlusts – ist neben dem Einstiegszeitpunkt der einzige Faktor, auf den Trader selbst Einfluss haben. Genau hier kommt das Risiko- und Money-Management ins Spiel, um den Einsatz der verfügbaren Mittel strategisch zu planen. Wesentliche Stellschrauben sind in diesem Zusammenhang eine sinnvolle Diversifikation, die Begrenzung von Verlusten mittels Stoppkursen (Risiko-Management) und der richtige Kapitaleinsatz (Money-Management).
Korrelation von Wertpapieren beachten
Eine sehr gute Möglichkeit zur Risikominimierung ist die Diversifikation. Sie ist besonders für längerfristige Anleger geeignet und beschreibt die Verteilung des Kapitals auf Wertpapiere unterschiedlicher Bereiche. Solche Bereiche können zum Beispiel verschiedene Anlageklassen (Aktien, Rohstoffe, Währungen), Regionen (Deutschland, USA, Asien) und Branchen (Automobilsektor, Bankensektor, Technologiesektor) sein. Durch diese Streuung können Verluste in einem Investment durch Gewinne in einem anderen kompensiert und so das Risiko des Portfolios im Vergleich zur Einzelanlage reduziert werden.
Hierzu ein Beispiel
Ein Anleger will 8.000 Euro in Aktien investieren. Würde er sein gesamtes Kapital in nur einen einzigen Titel investieren, würde sein Gesamtrisiko nur von dieser einen Aktie getragen. Um das Verlustrisiko zu begrenzen, teilt er die Anlagesumme auf 4 verschiedene Aktientitel auf. Er investiert also pro Aktie 2.000 Euro.
In Wirklichkeit legt man bei der Diversifikation meist nicht nur eine starre Größe für jede Position fest. Stattdessen kann man je nach Risikoeinschätzung des Wertpapiers variieren. Beispielsweise investiert man in der Regel in weniger riskante Positionen einen höheren Betrag und dagegen in riskantere, spekulative Werte einen niedrigeren Betrag. Durch diese Vorgehensweise lässt sich das Gesamtrisiko nochmals eingrenzen, da die riskanteren Wertpapiere dann einen geringeren Einfluss auf die Depotentwicklung haben.
Aber nicht nur die alleinige Streuung der Wertpapiere ist für die Diversifikation maßgeblich – das wichtigste Schlagwort dabei lautet Korrelation. Je weniger die Werte im Depot miteinander korrelieren, also ihre Wertentwicklung gleichläuft, desto geringer fällt ein Verlust ins Gewicht. Um eine möglichst breite Streuung zu erzielen, sollte deshalb zwischen den verschiedenen Anlagen keine oder zumindest nur wenig Abhängigkeit bestehen. Denn übergeordnet betrachtet, entwickeln sich Aktienmärkte relativ einheitlich. Gibt es beispielsweise eine mittelfristige Rallye im DAX, steigen die meisten enthaltenen Aktien an. Einige Aktien steigen stärker, einige steigen weniger stark, jedoch werden die wenigsten darin enthaltenen Aktien während der Rallye eine negative Kursentwicklung aufweisen. Gehen wir eine Ebene höher, ergibt sich ein ähnliches Bild. Ein Absturz des Dow Jones würde mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einen Einbruch europäischer Aktienindizes nach sich ziehen. Korrelationen sind in allen Märkten zu finden, deswegen sollten Sie beim Kauf von Aktien und anderen Wertpapieren unbedingt darauf achten, dass die Entwicklungen Ihrer Wertpapiere nicht vollständig positiv zueinander korrelieren.