DAX rutscht unter 12.200 Punkte

Die Lage an den Aktienmärkten blieb auch in den letzten Tagen ziemlich angespannt. Auf der Stimmung lastete vor allem der schwelende Handelskonflikt, der zu einem veritablen Handelskrieg zu eskalieren droht. Hinzu gesellte sich die Sorge vor einem Auseinanderbrechen der Regierungskoalition aufgrund des Zwistes in der Asylfrage zwischen den Schwesterparteien CDU und CSU. Der DAX verabschiedete sich in dieser Gemengelage mit einem Wochenminus von 2,18 Prozent aus dem zweiten Quartal und rutschte unter die Marke von 12.200 Punkten. Etwas reduziert wurde das Minus durch den von Kanzlerin Merkel in der Nacht zum Freitag verkündeten Asylkompromiss auf dem EU-Gipfel, der zu einem Kurssprung sowohl beim DAX als auch beim Euro führte. Bereits zum Auftakt der neuen Woche traten die politischen Querelen mit einem angedrohten Rücktritt des deutschen Innenministers wieder in den Vordergrund, bevor die Nacht zum Dienstag wieder Beruhigung mit einer Einigung zwischen CDU und CSU brachte. Veröffentlichte Konjunkturdaten traten dabei in den Hintergrund, fielen jedoch ganz überwiegend besser als erwartet aus. So kam der GfK-Konsumklimaindikator für den Juli mit 10,7 Punkten unverändert herein, während Experten im Schnitt einen Rückgang auf 10,7 Zähler erwartet hatten. In den USA überraschte der Chicagoer Einkaufsmanagerindex für den Juni positiv mit einem Anstieg auf 64,1 Punkte, den höchsten Stand seit sechs Monaten. In den kommenden Tagen stellen die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten für den Juni am Freitag die wichtigste Veröffentlichung dar. Daneben stehen die Servicesektor-Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone und die USA im Fokus. Ebenfalls von Interesse sind die deutschen Daten für den Auftragseingang sowie die Produktion im produzierenden Gewerbe. Mit dem 6. Juli treten US-Strafzölle auf chinesische Waren im Wert von 34 Milliarden USD in Kraft. China dürfte postwendend seine bereits angekündigten Vergeltungszölle in Kraft setzen. Das Thema Handelskonflikt dürfte damit als Belastungsfaktor erhalten bleiben.