Das erste Quartal 2019 bescherte den Investoren hohe Kursgewinne. Der Nasdaq 100 legte rund 20 Prozent zu, der S&P 500, der Euro STOXX 50 und der DAX stiegen um rund 15 Prozent. Die hohen Kursgewinne sind darauf zurückzuführen, dass die Investoren Ende 2018 die Lage schlechter einschätzten, als sie war. Gründe, pessimistisch zu sein, gab es Ende 2018 allerdings zuhauf. Die Anzeichen einer globalen Konjunkturabschwächung mehrten sich. In den USA, der Lokomotive der Weltwirtschaft, sank das Wachstum. Der Handelsstreit führte zu immer höheren Handelszöllen. Die Verhandlungen um den Brexit kamen nicht vom Fleck.
Das alles führte zu Rezessionsängsten. Im ersten Quartal gab es dann an der einen oder anderen Stelle Entspannungssignale, die den Aktienmärkten Auftrieb gaben. Mittlerweile wird eine Rezession von den Marktteilnehmern nahezu ausgeschlossen. Die US-Notenbank trug durch den Verzicht auf weitere Zinserhöhungen zu dieser Stimmungsaufhellung bei. Zudem gibt es im Handelsstreit Entspannungssignale. US-Präsident Donald Trump verkündete letzte Woche erneut, dass ein Abkommen zwischen den USA und China näher rückt. Weiterhin offen ist, ob und wie Großbritannien aus der EU ausscheidet. Die Gefahr eines Brexits ohne Abkommen wird aber als gering erachtet.
Als Warnsignale bleiben die noch schwachen Erwartungskomponenten innerhalb der Frühindikatoren. Die Wirtschaftsdaten, die diese Woche kamen, könnten aber für mehr Zuversicht sorgen. Das US-Statistikamt BLS meldete die Schaffung von 196.000 neuen Stellen. Trotz der geringen US-Arbeitslosenquote stieg der durchschnittliche Stundenlohn zudem nur um 3,2 Prozent. Die Investoren schlossen daraus, dass die US-Wirtschaft auf Wachstumskurs bleibt und die Inflationsrate nicht steigt. In Deutschland überraschte die Industrieproduktion positiv. Sie stieg im Februar um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Investoren schlossen daraus, dass der größte Teil der Wirtschaftsabschwächung hinter uns liegt.
Etwas Sorge bereiten die Bewertungen. Der kräftige Kursanstieg hat zu einem Anstieg der Kurs-Gewinn-Verhältnisse an den Aktienmärkten geführt. Das Risikoumfeld hat sich damit verschlechtert. Am Quartalsende empfahl ein Großteil der Vermögensverwalter ihren Kunden, ihren Aktienbestand von Übergewichtung auf neutrale Gewichtung zu reduzieren. Das ist ein Signal, dass sie eine deutliche Abschwächung des Kursanstiegstempos bei Aktien erwarten.
Positiver Zusammenhang
Die Wirtschaftsentwicklung beeinflusst den DAX. Daher schauen viele Investoren auf die ifo-Frühindikatoren. die frühzeitige Informationen zur Konjunktur liefern. Die Investoren hoffen, dass die Erwartungskomponente jetzt gedreht hat und weiter ansteigt.