Der Rückversicherer Hannover Rück wuchs 2021 beim Bruttoprämienvolumen stärker als seine Konkurrenz. 2022 soll sich die gute Geschäftsentwicklung fortsetzen. Nach dem jüngsten Kursrücksetzer der Aktie könnte sich Anlegern eine vielversprechende Einstiegsmöglichkeit bieten.

Hannover Rück – Stand: 24.03.2022

In einem schwierigem Marktumfeld hat sich die Aktie der Hannover Rück zuletzt ebenfalls schwergetan. Von seinem Jahreshoch vom Februar bei 181,70 Euro ist der Aktienkurs des Rückversicherers zwischenzeitlich bis auf 134,65 Euro zurückgekommen, konnte sich zuletzt aber wieder bis auf knapp 151 Euro erholen. Die Aktie erscheint auf diesem Niveau interessant, zumal sie seit vergangenem Montag im deutschen Leitindex DAX notiert, was dem Wert mittelfristig einen Schub geben dürfte.

Die Hannover Rück ist hinter der Münchener Rück und der Swiss Re der weltweit drittgrößte Rückversicherer. Im vergangenen Geschäftsjahr haben sich die Hannoveraner etwas besser entwickelt als die Konkurrenz. Die Geschäfte laufen trotz der aktuell sehr unübersichtlichen Gemengelage aus Krieg, Pandemie, Inflation, Naturkatastrophen und Cybercrime bestens. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 steigerte der Rückversicherer sein Bruttoprämienvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 12,1 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 27,8 Milliarden Euro. Die Konkurrenten Münchener Rück (plus 8,5 Prozent) und Swiss Re (plus 5 Prozent) wurden hier zumindest in Sachen Wachstum deutlich in die Schranken verwiesen. Das stärker beachtete Konzernergebnis stieg um 39,4 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro, womit die Hannover Rück beinahe das obere Ende der erst im Herbst angehobenen Zielspanne von 1,15 Milliarden bis 1,25 Milliarden Euro erreichen konnte.

Besonders stark wächst aktuell das Geschäft mit Cyberversicherungen. Vor allem in Nordamerika Nordamerika erzielte die Hannover Rück im vergangenen Jahr bereits Preissteigerungen im hohen zweistelligen Prozentbereich. Viele Unternehmen – vor allem aus den Bereichen der sogenannten kritischen Infrastruktur – verstärken derzeit ihre Schutzmaßnahmen. Experten rechnen damit, dass mit den Auseinandersetzungen in der Ukraine auch die Zahl und Qualität der Cyberangriffe steigen dürften.

Die Hannover Rück geht für das laufende Geschäftsjahr von weiter steigenden Bruttoprämienvolumen aus und erwartet ein Nettoergebnis in der Spanne zwischen 1,4 Milliarden und 1,5 Milliarden Euro.

An der guten Geschäftsentwicklung sollen auch die Aktionäre partizipieren. Die Hannover Rück will im Mai zusätzlich zur Basisdividende in Höhe von 4,50 Euro je Aktie eine Sonderdividende in Höhe von 1,25 Euro je Anteilschein ausschütten. Beim aktuellen Kurs von knapp 151 Euro immerhin ein stattliche Dividendenrendite von 3,8 Prozent.

Charttechnisch befindet sich die Aktie aktuell noch in der Konsolidierungsphase. Neue Impulse könnte bereits das Überqueren des jüngsten Erholungshochs bei 155,90 Euro erzeugen. Ein neues Kaufsignal würde generiert, wenn auch der aktuell bei 157,36 Euro verlaufenden 200-Tage-Durchschnitt nach oben durchbrochen wird. Danach würde sich bei aktuell 161,51 Euro noch der 38-Tage-Durchschnitt in den Weg stellen, ehe die Jahreshöchststände wieder attackiert werden könnten. Das Chartbild würde sich hingegen weiter eintrüben, wenn das jüngste Konsolidierungstief bei 134,65 Euro unterschritten wird.

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