Airbus – Stand: 05.05.2022

Machte der wegbrechende Flugverkehr während der Corona-Pandemie den Flugzeugbauern lange Zeit schwer zu schaffen, so scheint sich das Umfeld nun erheblich aufzuhellen. Der europäische Flugzeugbauer Airbus sieht vor allem mit Blick auf die Zeit nach 2022 ein starkes Wachstum bei der Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen.

Bereits von Januar bis März spürte Airbus die anziehende Nachfrage und lieferte 142 Verkehrsflugzeuge aus – im Vorjahreszeitraum waren es 125. Dabei flatterten 253 Neubestellungen rein. Da sich die Branche im Wandel befindet und viele Fluggesellschaften während der Coronakrise schwer gebeutelt wurden, blieb nach Stornierungen ein Zuwachs von 83 Maschinen.

Die hohe Nachfrage spiegelte sich auch bei den Quartalszahlen wider. Airbus steigerte seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf rund 12 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich um 82 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro. Dazu trug allerdings ein positiver Effekt im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen des Konzerns in Höhe von rund 400 Millionen Euro bei. Dafür musste Airbus wiederum rund 200 Millionen Euro wegen der Folgen des russischen Einmarschs in die Ukraine abschreiben – zwei Flugzeuge hätten wegen der Sanktionen gegen Russland nicht ausgeliefert werden können. Zudem reagierte Airbus auf Lieferprobleme und steigende Preisen bei Rohstoffen.

Die Flugzeuge der A320-Familie für die Kurz- und Mittelstrecke entwickeln sich mehr und mehr zum Verkaufsschlager – 109 der 142 im ersten Quartal ausgelieferten Maschinen waren bereits von diesem Typ. Um die steigende Nachfrage bedienen zu können, will der Flugzeugbauer seine monatliche Produktion von derzeit 50 Maschinen bis 2025 schrittweise auf 75 Maschinen ausbauen. Bis Mitte 2023 soll die Produktion bereits 65 Maschinen betragen.

Airbus bewertet das aktuelle Umfeld derzeit als sehr komplex und verwies bei der Zahlenvorlage auf die geopolitischen Spannungen und die wegen der Pandemie-Folgen weltweit weiter gestörten Lieferketten. Am Ziel von 720 Flugzeugauslieferungen in diesem Jahr hielt Airbus aber weiterhin fest. Auch soll das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im laufenden Geschäftsjahr bei 5,5 Milliarden Euro liegen.

Die Zahlen kamen am Markt sehr gut an – die Airbus-Aktie klettert heute im frühen Handel an der Pariser Börse um 7,60 Euro oder 7,41 Prozent auf 110,18 Euro.

Charttechnisch hat sich die Aktie heute deutlich von ihrem 38-Tage-Durchschnitt gelöst, der aktuell bei 105,99 Euro verläuft. Im frühen Handel wurde sogar auch der vielbeachtete 200-Tage-Durchschnitt kurzzeitig überquert, der aktuell bei 110,98 Euro verläuft. Kann dieser nachhaltig überschritten werden, wäre auf der Oberseite zunächst Platz bis zur Widerstandszone zwischen 120,36 und 121,10 Euro. Danach könnte auch das Rekordhoch vom Januar 2020 bei 139,32 Euro allmählich wieder in den Fokus rücken. Das Chartbild würde sich hingegen wieder etwas deutlich eintrüben, wenn das jüngste Zwischentief vom 27. April bei 100,56 Euro unterschritten wird.

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