Deutscher Aktienmarkt schwächelt
Während die US-Aktienmärkte in der vergangenen Woche ihre Rekordrally dynamisch fortsetzen konnten, mussten deutsche Aktien Federn lassen. Der DAX büßte auf Wochensicht 0,7 Prozent ein. Belastend für das heimische Aktienbarometer wirkte einmal mehr der starke Euro, der im selben Zeitraum gegenüber dem US-Dollar um 1,7 Prozent aufwertete und ein 4-Jahres-Hoch markierte. Die Gemeinschaftswährung erhielt Auftrieb durch das Ausbleiben einer von einigen Marktteilnehmern erwarteten Verbalintervention seitens des EZB-Präsidenten Mario Draghi. Ein steigender Euro ist nicht nur hinderlich für die exportorientierten Werte in der Eurozone, sondern wirkt auch der Erreichung des Inflationsziels der EZB entgegen, da importierte Waren billiger werden. Doch Draghi verwies nach der Sitzung am Donnerstag lediglich darauf, dass man die Währungsentwicklung beobachte. Die Geldpolitik beließ die Notenbank wie erwartet unverändert. Die Aussagen zur Konjunktur gestalteten sich etwas positiver als zuletzt, was dem Euro ebenfalls Aufwind gab. Auf dem im schweizerischen Davos stattfindenden World Economic Forum redete daneben US-Finanzminister Steven Mnuchin den Dollar nach unten mit den Worten “ein schwacher Dollar ist gut für uns”. Besser als erwartete heimische Konjunkturdaten wirkten sich nicht auf das Kursgeschehen aus. Der wichtigste deutsche Frühindikator, das ifo-Geschäftsklima, egalisierte mit einem Anstieg auf 117,6 Punkte das im November erreichte Rekordhoch. Allerdings waren die Geschäftserwartungen den zweiten Monat in Folge rückläufig und notierten auf dem tiefsten Stand seit September. Zuletzt sorgten deutlich anziehende Anleiherenditen für zusätzliche Verunsicherung. So stieg die Rendite fünfjähriger Bundesanleihen am Montag erstmals seit 2015 kurzzeitig in den positiven Bereich. In den kommenden Tagen richtet sich der Blick vor allem auf die Fed-Sitzung am Mittwoch und die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten für den Januar am Freitag. Unternehmensseitig kommt auch hierzulande die Berichtssaison ins Laufen. Aus dem DAX liefern Siemens, Infineon (beide am Mittwoch), Daimler (Donnerstag) und Deutsche Bank (Freitag) Quartalszahlen.