Der DAX hat seine Konsolidierungsphase beendet und ist wieder in eine Aufwärtsbewegung übergegangen. Ob sich der Trend fortsetzt, hängt auch von der EZB ab.
Mit dem Überqueren des Widerstandsbereichs bei etwa 11.865 Punkten hatte sich die charttechnische Situation beim deutschen Leitindex bereits in der Vorwoche deutlich verbessert. Das Chartbild hellte sich dann weiter auf, nachdem auch der 38-Tage-Durchschnitt bei 11.936 Punkten gemeistert und die 12.000-Punkte-Marke übersprungen wurde. Selbst der Widerstandsbereich bei 12.104/12.121 Punkten konnte den DAX nicht aufhalten. Bei 12.245 Punkten kletterte der DAX am Montag immerhin auf ein 5-Wochen-Hoch, ehe ihm am heutigen Dienstag etwas die Puste auszugehen scheint. Auf Wochensicht hat der DAX beeindruckende 295 Punkte
oder 2,48 Prozent zugelegt. Die weitere Entwicklung hängt nun sehr stark von der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) ab, die am Donnerstag ansteht.
LONG-SZENARIO
Kann die EZB die Markterwartungen erfüllen oder sogar übertreffen, könnte sich die Aufwärtsbewegung beim DAX fortsetzen. Platz nach oben ist aktuell noch bis zum Hoch aus dem Jahr 2015 bei 12.391 Punkten, das lange Zeit das Allzeithoch markierte. Im Verbund mit dem Widerstandsbereich bei 12.438/12.458 Punkten trifft der DAX hier jedoch auf eine recht massive Barriere. Ein Heranlaufen an das Jahreshoch bei 12.656 Punkten dürfte somit nicht einfach werden.
SHORT-SZENARIO
Möglicherweise sind die Erwartungen an die EZB in den Kursen größtenteils bereits eingepreist, womit erhebliches Enttäuschungspotenzial vorhanden ist, sollte die EZB die Marktteilnehmer am Donnerstag enttäuschen. In diesem Fall dürfte der nun als Unterstützung fungierende Bereich bei 12.121/12.104 Punkten kaum für ausreichend Halt sorgen. Ein Rücksetzer auf die 38-Tage-Linie bei 11.936 Punkten oder sogar den Unterstützungsbereich bei etwa 11.865 Punkten wäre dann durchaus wieder möglich. Tiefer sollte es jedoch nicht abwärts gehen, da sich das kurzfristige Chartbild sonst erheblich trüben würde.