Der Plan, die Handelsplattform FXall zu erwerben, ist gescheitert. Das sorgte für Enttäuschung. Die Zahlen für das zweite Quartal fielen aber positiv aus.

Die Gespräche um den Erwerb der Index- und Devisenhandelsplattform FXall zogen sich bereits mehrere Monate hin. Die Übernahme galt als nahezu sicher. Doch die London Stock Exchange (LSE) machte nun der Deutschen Börse ein Strich durch die Rechnung. Die LSE erwarb kurzerhand den Mutterkonzern Refinitv und damit auch die Handelsplattform FXall für 27 Milliarden US-Dollar. Die Titel der Deutschen Börse reagierten darauf mit leichten Kursverlusten.
Doch die guten Quartalszahlen und die positive Geschäftsentwicklung werden vermutlich dafür sorgen, dass dieser Rückschlag schnell in Vergessenheit gerät. Im zweiten Quartal legte das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um neun Prozent auf 466 Millionen Euro zu. Die Erträge stiegen um sechs Prozent auf 725 Millionen Euro. Das zeigt, dass die Geschäfte in den Kernbereichen, der Derivatebörse Eurex und der

Stand: 20.08.2019

Abwicklungsplattform Clearstream, rund laufen. Der Vorstandschef Theodor Weimar hat zudem angekündigt, die jährlichen Fixkosten bis Ende 2020 um rund 100 Millionen Euro zu drücken.

Weimar will aber auch, dass die Deutsche Börse durch Zukäufe wächst. In der Kasse liegen dafür 1,5 Milliarden Euro. Ein Blick auf die von den Analysten prognostizierten Zahlen zeigt, dass die Aktionäre auch ohne Zukäufe mit einem Gewinnanstieg rechnen können. Der Gewinn pro Aktie wird für 2019 auf 5,94 Euro und für 2010 auf 6,50 Euro geschätzt. Euphorie herrscht allerdings unter den Analysten nicht. Nur fünf von 17 Analysten geben derzeit eine Kaufempfehlung, neun stufen die Aktie als haltenswert ein.

Die Aktie der Deutschen Börse macht auch charttechnisch eine gute Figur. Mit Ausnahme einiger Konsolidierungsphasen geht es mit dem Papier seit 2012 nahezu stetig bergauf. Am 1. August erreichte der Aktienkurs bei 133,25 Euro sein bisheriges Jahreshoch, das zugleich ein Mehrjahreshoch markiert. Lediglich im Dezember 2007 ging es bis auf 136,32 Euro noch etwas weiter rauf. Diese Marke dürfte auf der Oberseite nun im Fokus stehen. Danach wäre reichlich Luft nach oben. Auf der Unterseite sollten das Hoch aus dem Jahr 2018 bei 121,15 Euro, sowie die 200-Tage-Linie bei 117,62 Euro für Halt sorgen.

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