Die Produkte des französischen Nahrungsmittelkonzerns Danone erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit – trotz erhöhter Preise. Denn auch Danone musste aufgrund höherer Rohstoffkosten an der Preisschraube drehen.
Die Verbraucherpreise in Deutschland und im Euroraum steigen weiter unaufhaltsam. Im März kletterte die Inflation in Deutschland auf 7,3 Prozent und ist damit so hoch wie seit mehr als 40 Jahren nicht mehr. In der Eurozone stiegen die Preise auf Jahressicht sogar um 7,5 Prozent, was den höchsten Wert seit Bestehen der Währungsgemeinschaft markiert. Bei solchen Preissteigerungen müssen einige Anschaffungen verschoben werden oder sind ganz vom Tisch. Wenn es allerdings um Nahrung geht, machen viele Verbraucher keine Abstriche. Zumindest könnte man zu dieser Erkenntnis kommen, wenn man sich die Umsatzzahlen zum ersten Quartal 2022 anschaut, die der französische Nahrungsmittelkonzern Danone gestern vorgelegt hat.
Danone bezeichnet sich selbst als weltweit größter Joghurt-Hersteller. Bekannte Milchprodukte des Konzerns sind Actimel, Activia, Dany oder Fruchtzwerge. Aber auch andere Marken wie etwa Alpro, Evian, Volvic oder Milupa dürften die meisten Leser schon einmal gehört haben. Aufgrund der deutlich gestiegenen Rohstoffpreise musste auch Danone seine Preise erhöhen, konnte diese im inflationären Umfeld aber problemlos durchsetzen. Als Beweis dient die Steigerung der Umsätze im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 6,24 Milliarden Euro. Allein die erhöhten Preise trieben den Erlös um 4,9 Prozent in die Höhe. Wachstumstreiber war China – hier konnte Danone seine Umsätze aufgrund der hohen Nachfrage nach Wasser und Babynahrung auf Jahressicht um 15,1 Prozent steigern.
Die Analysten gingen im Konsens von Umsätzen in Höhe von 6,11 Milliarden Euro aus und wurden somit nicht enttäuscht. Aufgrund diverser Unsicherheitsfaktoren nahm der Konzern von einer Erhöhung der Jahresprognosen aber noch Abstand. Für das laufende Jahr rechnet das Management auf vergleichbarer Basis weiterhin mit einer Umsatzsteigerung um 3 bis 5 Prozent. Vom Erlös sollen mehr als 12 Prozent als operativer Gewinn übrigbleiben.
Mit einem Anstieg um 3,03 Euro oder 5,76 Prozent auf 55,66 Euro gehörten die Danone-Aktien gestern zu den Stars an den europäischen Börsen. Charttechnisch ist der Aktie der Befreiungsschlag trotz des gestrigen Kurssprungs allerdings noch nicht geglückt – der bei aktuell 56,51 Euro verlaufende 200-Tage-Durchschnitt wurde gestern zwar getestet, doch konnte er noch nicht überquert werden. Gelingt dies, wäre auf der Oberseite zunächst Platz bis zum Widerstandsbereich bei 58,39/58,41 Euro, ehe bei etwa 59,20 Euro der seit September 2019 etablierte Abwärtstrend zum Test anstehen würde. Ein Verlassen des Abwärtstrend würde ein weiteres kräftiges Kaufsignal generieren. Ein mögliches Kursziel könnte danach das Hoch aus dem Jahr 2021 bei 65,30 Euro sein.