Von April bis Juni setzte der iPhone-Hersteller Apple mehr als 81 Milliarden US-Dollar um. Der Gewinn betrug beinahe 22 Milliarden US-Dollar und damit bereits knapp die Hälfte der gesamten Gewinne der 30-DAX-Werte im ersten Quartal.
Totgesagte leben länger – ein Sprichwort, dass sehr gut auf den US-Tech-Konzern Apple zutrifft. Einige Analysten haben dem iPhone-Hersteller bereits seit geraumer Zeit kaum noch Wachstumspotenzial zugetraut. Doch fast mit jedem Quartal legt der US-Konzern aus Cupertino im Sillicon Valley neue Rekordwerte vor. Von April bis Juni – bei Apple das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres – fanden die Produkte des Tech-Giganten erneut weltweit reißenden Absatz. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsätze um 36 Prozent auf 81,4 Milliarden US-Dollar. An solche Werte war früher nur im ersten Quartal zu denken, in dem das Weihnachtsgeschäft fällt. Unter dem Strich verdiente Apple im dritten Quartal 21,74 Milliarden Dollar und damit fast doppelt so viel wie im Vorjahr.
Größter Wachstumstreiber blieb China, wo die Umsätze auf Jahressicht um 58 Prozent auf 14,76 Milliarden Dollar kletterten. Das wichtigste Produkt von Apple ist und bleibt das iPhone, das auch im dritten Quartal mit rund 39 Milliarden Dollar für knapp die Hälfte des gesamten Umsatzes verantwortlich war. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die iPhone-Umsätze um gut 50 Prozent, was eher ungewöhnlich für ein drittes Quartal ist, denn meistens im Herbst stellt der Konzern seine neuen iPhone-Modelle vor, weshalb die Kunden im dritten Quartal in Erwartung der neuen Geräte Käufe zurückstellen. Der kräftige Anstieg ist daher eher den Corona-bedingt schwachen Verkaufszahlen im Vorjahreszeitraum geschuldet. Doch auch die aktuellen Modelle erfreuen sich noch großer Beliebtheit, was Experten darauf zurückführen, dass mit den Geräten der superschnelle Internet-Standard 5G empfangbar ist.
Das iPhone ist zwar weiterhin das wichtigste Produkt des Konzerns, doch entwickeln sich auch die anderen Geschäftsbereiche sehr erfreulich. So konnten beispielsweise in China auch bei Mac-Computern, bei Wearables (Kopfhörer oder Apple Watch) und bei Dienstleistungen neue Rekorde erzielt werden. Toll entwickelt sich auch das Streaming-Angebot Apple+, das inzwischen mehr als 700 Millionen Bezahlkunden hat. Im Vorquartal waren es noch 660 Millionen.
Die Zahlen für das dritte Quartal hätten sogar noch deutlich besser ausfallen können, doch kam es zu Lieferengpässen bei Chips für Macs und iPads. Auch wenn diese Lieferengpässe laut Unternehmenserwartungen auch im laufenden Quartal noch anhalten dürften, sind die Aussichten für Apple weiterhin vielversprechend.
Die Apple-Aktie erreichte erst vor wenigen Tagen bei 149,98 Dollar ein neues Rekordhoch. Im Anschluss an die Quartalszahlen kam es zu leichten Gewinnmitnahmen. Für die Analysten der Schweizer Großbank UBS jedoch kein Grund zur Panik. Sie bestätigten ihre Kaufempfehlung und erhöhten das Kursziel von 166 auf 175 Dollar. Aktuell kämpft die Aktie mit dem Hoch vom Januar bei 145,09 Dollar. Geht es nachhaltig darunter, könnte ein Rücksetzer auf das April-Hoch bei 137,07 Dollar drohen.