Die Aktie des Hautpflegekonzerns Beiersdorf ist seit dem 20. Juni zurück im DAX. Die Wiederaufnahme in Deutschlands wichtigstem Index sowie leicht erhöhte Prognosen für das Gesamtjahr halfen der Aktie zuletzt, sich im aktuell herausfordernden Marktumfeld zu behaupten.
Vielen Unternehmen machen die globalem Lieferkettenprobleme sowie die hohen Inflationsraten derzeit schwer zu schaffen. Der Hamburger Konzern Beiersdorf scheint mit dem herausfordernden Marktumfeld besser klarzukommen. Die Menschen fangen wegen der zuletzt stark gestiegenen Preise zwar in fast allen Bereichen an zu sparen, doch machen sie beim Thema Hautpflege bisher noch keine Abstriche. Beiersdorf konnte die nötigen Preiserhöhungen daher am Markt zuletzt problemlos umsetzen.
Für das Gesamtjahr bleibt der Konzern daher optimistisch, seine Prognosen am oberen Ende der prognostizierten Spannen erreichen zu können. Konkret soll das organische Umsatzwachstum in diesem Jahr im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen, bei einer EBIT-Marge von 13,0 Prozent.
Die Ziele erscheinen sogar recht konservativ – in den ersten drei Monaten erzielte Beiersdorf bereits ein Umsatzwachstum von 13,9 Prozent auf 2,22 Milliarden Euro. Das organische Umsatzwachstum lag bei 10,9 Prozent. Vor allem das Wachstum im Bereich „Consumer“ war mit 15,6 Prozent (organisch 11,6 Prozent) auf 1,79 Milliarden Euro beeindruckend. Die Kernmarke NIVEA wuchs im ersten Quartal organisch um 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Geht es nach dem neuen Vorstandschef Vincent Warnery, dann soll die Marke künftig noch stärker strahlen als bisher. Dank effektiverem Marketing und Innovationen soll das Wachstum vor allem in den USA, in China und in Indien vorangetrieben werden. Ziel ist es, die EBIT-Marge im Consumer-Geschäft von 2023 an um mindestens 50 Basispunkte pro Jahr zu steigern. 2021 lag diese bei 12,1 Prozent und damit deutlich unter den 16,9 Prozent, die im Bereich „Tesa“ erzielt wurden. In der kleineren der beiden Sparten wurde allerdings nur ein organisches Umsatzwachstum von 5,1 Prozent erzielt.
Während viele DAX-Aktien aktuell in der Nähere ihrer Jahrestiefststände notieren, bewegt sich das Beiersdorf-Papier unweit seines Jahreshochs bei 102,15 Euro. Auf der Unterseite sollten die gleitenden Durchschnitte der vergangenen 38 Tage bei 95,30 Euro respektive der vergangenen 200 Tage bei 92,56 Euro für Halt sorgen. Wird auf der Oberseite das Jahreshoch herausgenommen, würde sich zunächst weiteres Kurspotenzial bis zum Zwischenhoch vom August 2021 bei 108,05 Euro eröffnen. Sogar das Rekordhoch aus dem Jahr 2019 bei 117,25 Euro wäre danach wieder in Reichweite.