Die Aktie von Barrick Gold kletterte zuletzt auf ein 7-Jahres-Hoch, nachdem die größte Beteiligungsgesellschaft der Welt beim weltgrößten Goldminenbetreiber eingestiegen ist.

Barrick Gold – Stand: 26.08.2020

Vor wenigen Tagen sprang die Aktie von Barrick Gold um mehr als 11 Prozent nach oben und kletterte erstmals seit mehr als sieben Jahren wieder über die 30-Dollar-Marke. Doch nicht etwa ein steigender Goldpreis oder die Veröffentlichung von Geschäftszahlen waren für den Kurssprung verantwortlich, sondern der Einstieg eines Investors. Allerdings nicht irgendeines Investors – es handelte sich um die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von Investmentlegende Warren Buffet. Berkshire Hathaway gab bekannt, jüngst rund 21 Millionen Aktien im Wert von etwa 564 Millionen US-Dollar vom größten Goldbergbauunternehmen der Welt gekauft zu haben.

Am Markt kam die Meldung gut an. Allerdings überraschte sie etwas, schließlich äußerte sich Warren Buffett in der Vergangenheit häufig skeptisch gegenüber Gold. „Es ist besser, eine Henne zu haben, die auch Eier legt, statt eine, die man nur anschaut und für die man noch Versicherungsprämien und Lagergebühren zahlen muss“, sagte Buffett 2009 in einem Interview mit dem Börsensender CNBC. Daher wird vermutet, dass seine möglichen Nachfolger Todd Combs und Ted Weschler die Transaktion zu verantworten haben, denn Warren Buffett wird kommenden Sonntag 90 Jahre alt und hat in den vergangenen Jahren bereits damit begonnen, die Zügel an seine beiden „Leutnants“ zu übergeben. Im Grunde spielt es auch keine Rolle, wer für den Kauf verantwortlich war – der Markt reagierte positiv auf den Einstieg von Berkshire, denn der Einstieg in den größten Goldminenbetreiber der Welt könnte sich langfristig als lohnend erweisen.

Am Markt wird erwartet, dass die US-Notenbank auf dem heute beginnenden Notenbankertreffen in Jackson Hole einen Wechsel ihres Inflationsziels bekanntgeben wird. Erwartet wird die Anpassung an einen Durchschnittswert, was eine noch längere Phase extrem niedriger US-Zinsen bedeuten könnte. Von einem solchen Szenario könnte der Goldpreis langfristig profitieren. Und von weiter steigenden Goldnotierungen sollte Barrick Gold wiederum profitieren. Barrick Gold hat zuletzt 1,5 Milliarden US-Dollar an nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten verkauft, um seine Schulden abzubauen. Damit wurde die Nettoverschuldung per Ende Juni um fast 25 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar zurückgefahren. Höhere Goldpreise in Verbindung mit weniger Schulden sollten es dem Unternehmen somit ermöglichen, seinen zusätzlichen Cashflow zur Verbesserung seiner Bilanz einzusetzen.

Die Aussichten für Barrick Gold sind somit unter langfristigen Aspekten überaus vielversprechend. Auch ist nicht auszuschließen, dass Berkshire Hathaway seine Beteiligung an Barrick Gold, die mit aktuell etwa 1,2 Prozent noch recht klein ist, weiter ausbauen wird.

Charttechnisch ist die Aktie jüngst am Zwischentief vom Juli 2012 bei 31,84 Dollar gescheitert. Kann das Hindernis jedoch gemeistert werden, wäre zunächst Platz bis zum Widerstandsbereich bei etwa 43 Dollar, ehe das Rekordhoch bei 55,50 Dollar in den Fokus rücken würde. Auf der Unterseite erscheint die Aktie am Hoch aus dem Jahr 2016 bei 23,47 Dollar recht solide abgesichert.

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