Die NVIDIA-Aktie ist kaum aufzuhalten – seit Jahresanfang steht ein Zuwachs von mehr als 140 Prozent zu Buche. Und die Rahmenbedingungen für weitere Anstiege sind durchaus vielversprechend. Langfristig könnte vor allem das Thema „Künstliche Intelligenz“ für Fantasie sorgen.
Der kalifornische Chip- und Grafikkartenspezialist NVIDA sorgt an der Börse weiterhin für Furore. Erst in der vergangenen Woche erreichte das NVIDIA-Papier bei 346,47 US-Dollar eine neue Rekordmarke, womit der Börsenwert des Unternehmens auf beachtliche 866 Milliarden US-Dollar kletterte. NVIDIA gilt damit als aussichtsreichster Kandidat, in den Club der Billionäre aufzusteigen. Eine Marktkapitalisierung von mehr als einer Billion Dollar erreichten mit Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet und jüngst Tesla bisher erst fünf US-Konzerne.
Das Unternehmen hat sich von einem Ausrüster für Gamer inzwischen zum größten Chip-Konzern der Welt gemausert. Selbst Pandemie, Lieferkettenprobleme und Materialknappheit konnten NVIDIA bisher nicht viel anhaben. Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres steigerten die Kalifornier ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50 Prozent auf den neuen Rekordwert von 7,10 Milliarden Dollar. Dabei wurden sowohl in der Gaming-Sparte (plus 42 Prozent auf 3,22 Milliarden Dollar) als auch in der Sparte Data-Center (plus 55 Prozent auf 2,94 Milliarden Dollar) neue Rekordumsätze erzielt. Der Gewinn hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 84 Prozent auf 2,46 Milliarden Dollar verbessert.
Für Freude an den Aktienmärkten sorgten auch die guten Geschäftsaussichten für die kommenden Monate. Wegen der starken Nachfrage nach Halbleitern für Rechenzentren hat der weltweit größte Hersteller von Grafik- und KI-Chips seine Umsatzprognose für das Schlussquartal 2021 nach oben geschraubt und erwartet nun Erlöse von 7,4 Milliarden Dollar. Branchenbeobachter waren bislang im Konsens von 6,86 Milliarden Dollar ausgegangen.
Fantasie verspricht langfristig vor allem das Thema „Künstliche Intelligenz“ oder kurz „KI“. NVIDIA ist bereits der wichtigste amerikanische Chiphersteller für KI. In mehr als 90 Prozent aller Maschinenlernprojekte der USA stecken NVIDIA-Teile. KI sei nach Meinung des Firmenchefs Jensen Huang „die mächtigste Technologie, die die Welt je gesehen hat“. Ein großes Zukunftsgeschäft sieht Huang daher in NVIDIA „Omniverse“ – einer Plattform zur virtuellen Simulation realer Umgebungen wie zum Beispiel Fabriken, in der Prozesse und Abläufe optimiert werden können.
Angesichts der breiten Aufstellung ist NVIDIA längst zum Börsenliebling geworden. Die Aktie ist in den vergangenen Tagen etwas von ihrem Rekordhoch zurückgekommen und notiert aktuell bei 314,35 Dollar. Damit notiert der Wert seit Jahresanfang aber noch immer um mehr als 140 Prozent im Plus. Der jüngste Kursrückgang könnte sich langfristig durchaus als gute Einstiegsgelegenheit herausstellen. Kann das Rekordhoch bei 346,47 Dollar wieder erreicht und sogar überquert werden, könnte die Marke von 400 Dollar angesteuert werden. Bei Erreichen wäre die Aufnahme im Club der Billionäre gelungen.