Europa größte Kupferhütte profitiert vom Nachfrageboom bei Kupfer. Die hohen Kupferpreise sorgen zudem für reichlich Recyclingmaterialien, was bei den Schmelzöfen für eine hohe Auslastung sorgt.

Die Weltwirtschaft erholt sich derzeit kräftig von den Folgen der Corona-Pandemie. Zwar ist diese noch längst nicht überwunden, doch sind die Aussichten angesichts der Impffortschritte vielversprechend. Die Konjunkturerholung spiegelt sich vor allem in der Entwicklung des Kupferpreises wider, denn Kupfer gilt bei einem Konjunkturaufschwung als einer der wichtigsten Rohstoffe – der Preis des rötlichen Metalls stieß jüngst in neue Rekordhöhen vor.

Eine starke Nachfrage kommt aus der Automobilindustrie, denn durch den Elektroauto-Boom werden große Mengen des rötlichen Metalls benötigt. Doch auch Hersteller von Telekommunikations-, Haushalts- und Unterhaltungselektronik brauchen reichlich davon. Einer der goßen Profiteure des Kupferbooms ist Aurubis. Europas größte Kupferhütte profitiert dabei nicht nur vor einer erhöhten Kuzpfernachfrage, sondern auch von höheren Raffinierlöhnen für Recyclingmaterialien, denn der hohe Kupferpreis sorgt dafür, dass immer mehr Kupfer recycelt wird, was für eine gute Auslastung der Schmelzöfen sorgt.

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Stand Chart: 12.05.2021

Die guten Rahmenbedingungen spiegeln sich auch in den Zahlen für das im März zu Ende gegangene zweite Quartal des Geschäftsjahres 2020/2021 wider. Aurubis steigerte seine Umsätze von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 4,06 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) wuchs um 72 Prozent auf 103 Millionen Euro. Unter dem Strich wies Aurubis ein Konzernergebnis in Höhe von 79 Millionen Euro aus, was im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls ein Plus von 72 Prozent bedeutet.

„Die Auswirkungen der Pandemie auf unser Ergebnis bleiben – trotz aller bestehenden Einschränkungen – gering“, schreibt Aurubis-Chef Roland Harings im Vorwort des Bilanzberichts. Dementsprechend erwartet Harings eine anhaltend gute Minenproduktion, womit das Unternehmen ausreichend mit Kupferkonzentraten versorgt sein sollte. Bei Altkupfer rechnet das Management „mit einem sehr guten Mengenangebot bei Raffinierlöhnen auf weiterhin hohem Niveau“. Der Konzern bleibt für das Gesamtjahr weiter optimistisch und geht von einem Vorsteruergebnis zwischen 270 und 330 Millionen Euro aus.

Die Aurubis-Aktie gehört mit einem Zuwachs von mehr als 23 Prozent seit Jahresanfang zu den Top-Performern im MDAX in diesem Jahr. Mit aktuell 77,76 Euro steuert die Aktie auf die Hochpunkte vom März 2018 bei 78,98 Euro und vom September 2017 bei 79,29 Euro zu. Können beide Hindernisse gemeistert werden – ein erster Versuch scheiterte allerdings–, wäre der Weg in Richtung Rekordhoch vom Januar 2018 bei 86,80 Euro erst einmal frei. Auf der Unterseite sollte der stark steigende und aktuell bei 64,93 Euro verlaufende 200-Tage-Durchschnitt für Halt sorgen.

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