Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck konnte seine Umsätze im ersten Quartal trotz schwieriger Rahmenbedingungen deutlicher steigern als erwartet. Daraufhin hob er auch seine Jahresziele leicht an.
Der Autobauer Daimler spaltete erst im Dezember seine Nutzfahrzeugsparte Daimler Truck ab und brachte sie als eigenständiges Unternehmen an die Börse. Das übriggebliebene Pkw-Geschäft wurde im Februar in Mercedes-Benz Group umbenannt. Konzernchef Ola Källenius wollte die Marke damit noch attraktiver machen – auch für Investoren.
Zunächst war dies auch für alle Beteiligten ein lohnendes Geschäft – die am 13. Dezember für 28,00 Euro an die Börse gekommenen Aktien von Daimler Truck kletterten rund einen Monat später bis auf 35,68 Euro. Mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs und im Zuge befürchteter Materialengpässe stürzte der Aktienkurs Anfang März bis auf 20,28 Euro ab, ehe er sich wieder kräftig erholte – inzwischen notiert die Aktie zumindest wieder oberhalb des Ausgabepreises.
Zuletzt machte die Aktie einen kräftigen Satz nach oben, nachdem der Nutzfahrzeughersteller seine Zahlen für das Auftaktquartal des neuen Geschäftsjahres vorgelegt hatte. Von Januar bis März stiegen die Umsätze trotz schwieriger Rahmenbedingungen im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 10,55 Milliarden Euro. Daimler Truck konnte die Mehrkostenbelastung vor allem aus Lieferproblemen und steigenden Rohmaterialpreisen durch Preiserhöhungen unverhofft gut abfangen. Die durchschnittlichen Analystenerwartungen wurden deutlich übertroffen. Das Auftragsbuch ist so gut gefüllt wie nie. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis stieg um 11 Prozent auf 651 Millionen Euro.
Der Konzern blickte zudem optimistischer in die Zukunft und glaubt, die Mehrkostenbelastungen auch künftig dank verbesserter Preisdurchsetzung und Wechselkurseffekte kompensieren zu können. Daimler Truck erhöhte daher seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf 48 Milliarden bis 50 Milliarden Euro. Zuvor lag die Spanne bei 45,5 Milliarden bis 47,5 Milliarden Euro. Das wohl bessere Abschneiden beim Umsatz lässt auch das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) voraussichtlich etwas besser als gedacht ausfallen, das nun auf Vorjahresniveau liegen soll statt leicht darunter. Auf Vorjahresniveau heißt bei Daimler Truck bis zu 5 Prozent unter oder über dem Vorjahreswert von 3,36 Milliarden Euro. Die Prognose beinhaltet bereits eine Abschreibung auf das Russland-Geschäft.
Charttechnisch lässt sich naturgemäß noch nicht allzu viel sagen. Auf der Oberseite dürfte das bisherige Hoch vom 17. Januar bei 35,68 Euro im Fokus stehen. Ein Überqueren könnte neue Impulse erzeugen. Auf der Unterseite stellt sich mit dem Zwischenhoch vom 29. März bei 27,72 Euro eine erste signifikante Unterstützung in den Weg. Die nächste signifikante Unterstützung würde danach aber erst am April-Tief bei 23,00 Euro auftauchen.