Geht es an den Märkten abwärts, sind Substanzwerte gefragt. Fresenius Medical Care rückte in letzter Zeit in den Fokus der Investoren.

Jede Aktie gerät irgendwann einmal unter Druck. Im Vorjahr erwischte es Fresenius Medical Care (FMC). Da die FMC-Aktie seit 2002 fast stetig nach oben strebte, überraschte der Rückschlag im vergangenen Oktober viele Investoren. Auslöser war eine Warnung von FMC vor übertriebenen Wachstumserwartungen. Die Tatsache, dass Umsatz und Gewinn des Unternehmens langsamer als erwartet steigen, führte zu einem Kurseinbruch um rund 40 Prozent.

Doch die Investoren kehren jetzt wieder zurück. Und dafür gibt es gute Gründe. Zum einen zählt FMC zu den Marktführern im Dialyse-Bereich. In den USA, dem größten Dialyse-Markt, ist der deutsche Gesundheitskonzern sogar die Nummer 1. Zum anderen führen ungünstige Ernährungsgewohnheiten und die steigende Lebenserwartung dazu, dass der Behandlungsbedarf in den Industrie- und Schwellenländern weiter zunimmt. Insbesondere China gilt als großer Wachstumsmarkt.

Wer bei FMC zugreift, sollte allerdings auch die Schattenseiten kennen. Der steigende Druck auf Behandlungskosten von Regierungen und Krankenkassen bremst das Ertragswachstum. Zudem können wirtschaftliche Krisen in Schwellenländern – im Vorjahr beispielsweise in der Türkei und Argentinien – zu Umsatzrückgängen führen.
Insgesamt prognostizieren die Analysten, dass FMC von 2018 bis 2020 seinen Umsatz um rund fünf Prozent p.a. und den Gewinn pro Aktie um 6,1 Prozent p.a. steigern kann. Die Aktie bietet neben stabilen Umsätzen und Gewinnen eine Dividendenrendite von rund 1,8 Prozent. Für Investoren, die dem Niedrigzinsumfeld entfliehen wollen, könnte sich der Kauf der Aktie lohnen.
FMC ist aber auch für Trader interessant.

Das Chartbild hat sich deutlich aufgehellt
Die FMC-Aktie fiel am 4. Januar auf 55,44 Euro und erreichte damit ein 4-Jahres-Tief. Seither hat sich der Aktienkurs allerdings kräftig erholt. Mit der 38-Tage-Linie bei 61,28 Euro und dem Tief aus dem Jahr 2015 bei 63,10 Euro konnte das Papier bereits zwei wichtige Hürden überqueren. Nun wartet zwischen 70,73 und 72,20 Euro eine Widerstandszone, die erst einmal gemeistert werden muss. Danach wäre jedoch Platz bis zum Zwischentief vom August 2017 bei 76,42 Euro.