Der iPhone-Produzent hat seine Abhängigkeit vom Kult-Smartphone in den vergangenen Jahren deutlich reduziert. Inzwischen finden auch Mac´s, iPads, AirPods oder die Apple Watch reißenden Absatz.

Die Entwicklung der Apple-Aktie scheint einer niemals endenden Geschichte zu gleichen. Erst am Montag erreichte sie bei 145,03 US-Dollar ein neues Rekordhoch. Mit einem Börsenwert von mehr als 2,4 Billionen Dollar ist der US-Konzern inzwischen das mit Abstand größte börsennotierte Unternehmen der Welt. Zeitweise sahen die Analysten nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial für das Apple-Papier, da das Unternehmen zu stark vom iPhone abhängig war und die Finanzexperten davon ausgingen, dass die Verkäufe des Kult-Smartphones irgendwann wegbrechen würden. Die iPhone-Verkäufe gingen zwar zurück, doch konnte der Konzern die Umsatzeinbußen durch Umsatzsteigerungen in anderen Bereichen mehr als ausgleichen.

Apple – Stand: 26.01.2021

2018 erzielte Apple mit dem iPhone noch Umsätze in Höhe von knapp 165 Milliarden US-Dollar. 2019 waren es nur noch 142,3 Milliarden Dollar. Im vergangenen Geschäftsjahr 2020 gingen die Umsätze auf 137,8 Milliarden Dollar zurück. In den vergangenen drei Geschäftsjahren schrumpften die iPhone-Umsätze somit um knapp 17 Prozent. Allerdings steigerte Apple seine Umsätze mit Mac-Computern im gleichen Zeitraum um 13 Prozent auf 28,6 Milliarden Dollar. Die Umsätze mit Tablet-Computern – iPads –zogen von 2018 bis 2020 um 29 Prozent auf 23,7 Milliarden Dollar an. Zu Kassenschlagern entwickelten sich auch die kabellosen Kopfhörer AirPods und die Apple Watch, die zu den sogenannten „Wearables“ gehören – dieser Bereich hat sich seit 2018 um mehr als 75 Prozent auf 30,6 Milliarden Dollar verbessert. Und auch der Geschäftsbereich Dienstleistungen, zu dem beispielsweise der Streaming-Dienst Apple TV gehört, legte um 35 Prozent auf 50,8 Milliarden Dollar zu. Summa summarum erzielte Apple im Jahr 2020 mit Erlösen in Höhe von 274,5 Milliarden Dollar einen neuen Umsatzrekord.

Der Umsatzanstieg war in den vergangenen Jahren zwar überschaubar, doch steht der Konzern inzwischen deutlich besser da als 2018 und ist weniger Abhängig von einem einzelnen Produkt. Hatte der iPhone-Anteil am Gesamtumsatz 2018 noch 62 Prozent betragen, so liegt er aktuell ziemlich genau bei 50 Prozent.

Dass Apple im Geschäftsjahr 2021 einen neuen Umsatzrekord erzielen wird, steht für die meisten Analysten außer Frage, denn der Tech-Riese aus dem kalifornischen Cupertino gilt als einer der großen Profiteure der Coronavirus-Pandemie. Untermauert werden könnte diese Erwartung heute Abend nach US-Börsenschluss, denn dann legt Apple seine Zahlen für das abgelaufene erste Quartal des neuen Geschäftsjahres vor. Im Konsens erwarten die Analysten einen Quartalsumsatz von knapp über 100 Milliarden Dollar – es wäre das erste Mal, dass Apple die 100-Milliarden-Grenze in einem Quartal erreichen würde. Der Grund für so viel Optimismus ist unter anderem die starke Nachfrage nach den neuen iPhone-Modellen 12 und 12 Pro, die erstmals den neuen Mobilfunkstandard 5G unterstützen. Zudem wurde der Verkaufsstart der neuen Modelle coronabedingt um einen Monat nach hinten verschoben, womit er im ersten Quartal erfolgte. Sollten die Zahlen selbst die optimistischen Analystenerwartungen noch übertreffen, dürfte die Rallye bei der Apple-Aktie wohl anhalten. Bei einer Enttäuschung dürfte das Rückschlagpotenzial wiederum überschaubar sein, da niedrigere Kurse wohl von einigen Marktteilnehmern zum Nachkauf genutzt werden dürften.

Charttechnisch ist die Aktie erst vor wenigen Tagen nach oben ausgebrochen. Mit dem nachhaltigen Überqueren des Widerstandsbereichs bei 137,98/138,78 US-Dollar hat sich auf der Oberseite reichlich Aufwärtspotenzial eröffnet. Die neue historische Bestmarke steht inzwischen bei 145,03 Dollar. Sollten die Apple-Zahlen die hohen Markterwartungen nicht erfüllen können, könnte ein Rücksetzer auf den Unterstützungsbereich bei 126,47/125,32 Dollar drohen. Da hier aktuell jedoch auch der 50-Tage-Durchschnitt und auch der seit März etablierte Aufwärtstrend verlaufen, sollte die Aktie hier auf eine sehr robuste Unterstützung treffen.

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