Signalisiert die Fed vier Zinsschritte?

Die Aktienmärkte standen in den vergangenen Tagen unter Druck. Die zuletzt etwas in den Hintergrund getretene Sorge vor einem globalen Handelskonflikt rückte wieder etwas stärker in das Bewusstsein der Anleger. In den USA zeigten die Indizes ungewöhnliche relative Schwäche zu den europäischen Märkten. Dies trotz besser als erwarteter Konjunkturdaten jenseits des Atlantiks. Belastet wurde die Wall Street wohl vor allem vom anhaltenden Polit-Chaos in Washington. Nachdem zuvor bereits der oberste Wirtschaftsberater des US-Präsidenten Donald Trump Gary Cohn gefeuert worden war, erhielt nun auch der Außenminister Rex Tillerson seine Kündigung per Twitter. Der gemäßigte Tillerson wurde durch einen Hardliner, den CIA-Chef Mike Pompeo ersetzt. Der nationale Sicherheitsberater H.R. McMaster könnte Meldungen zufolge das nächste Opfer in der Polit-Rochade sein. Zudem könnte es demnächst Negativschlagzeilen mit Blick auf den Sonderermittler Robert Mueller geben, der zur Untersuchung der Russland-Affäre die Herausgabe von Dokumenten von der Trump-Organisation verlangt. Schließlich sorgen sich die Marktteilnehmer vor der morgen anstehenden Sitzung der US-Notenbank Fed. Der neue Fed-Chef Jerome Powell könnte auf seiner ersten Pressekonferenz einen steileren Zinspfad signalisieren, von derzeit drei weiteren Leitzinsanhebungen im laufenden Jahr in Richtung vier. Das würde die Märkte voraussichtlich stark belasten. Entsprechend dürften viele Anleger im Vorfeld ihr Risiko im Portfolio reduzieren.
In den kommenden Tagen richtet sich der Blick somit vor allem auf die morgige Fed-Sitzung. Hier sollten kräftige Kursausschläge eingeplant werden. Daneben sind von der Makroseite vor allem der ifo-Geschäftsklimaindex und die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone (beide am Donnerstag) sowie der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA (Freitag) relevant. Aus dem DAX gibt es Geschäftszahlen von BMW, Fresenius SE, HeidelbergCement und Commerzbank.